Waldmünchen
Perlhütte stimmte auf Weihnachten ein

An drei Stationen im Ortsteil von Waldmünchen erklangen am Sonntagabend weihnachtliche Weisen. Das steckte dahinter.

20.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:17 Uhr
Ingrid Milutinovic
Gabi Hetzl und Tochter Sophia eröffneten in ihrer liebevoll dekorierten Garage den Abend. −Foto: Ingrid Milutinovic

Die Kapelle Sankt Mauritius im Ortsteil Perlhütte ist schon aus der Entfernung zu sehen. Hoch am Hang auf dem Johannisbühl gelegen, bietet sich von ihr ein wunderschöner Blick über den Ortsteil bis hinüber zum Perlsee. Jetzt wurde der idyllische Ort zum Schauplatz weihnachtlicher Stimmung.

Wie es zum Bau der Kapelle kam, erläutert Helmut Blahnik, der Vorsitzende des Kapellenvereins. Die Idee hatten die Perlhütterer schon länger und im Jahr 2000 gab es die ersten Überlegungen, erinnert er sich. Es war auch bereits einmal ein anderer Platz ins Auge gefasst worden, bis es zu dem jetzigen Standort auf dem Johannisbühl kam. 2007 wurde der Kapellenverein gegründet. Helmut Blahnik war von Anbeginn an bis heute der Vorsitzende. Im Januar 2009 konnte dann endlich der Grundstein gelegt werden. Obwohl der Bau komplett aus Privatspenden finanziert wurde, ging das Vorhaben schnell vonstatten und im September 2011 konnte bereits Einweihung gefeiert werden.

Schutzheiliger der Glasschleifer

Benannt ist die Kapelle nach dem Heiligen Mauritius. Nachdem er recherchiert hatte, dass dieser der Schutzheilige der Glasschleifer und Perlenmacher ist, hatte Blahnik die Idee für die Namensgebung, die bei den Vereinsmitgliedern auf allgemeine Zustimmung stieß. Reguläre Gottesdienste finden in der Kapelle nicht statt, so Blahnik. Vielmehr sei sie gedacht als Rückzugsort für diejenigen, die einfach mal Ruhe suchen oder zum Beten des Rosenkranzes bei Todesfällen. Auch eine Maiandacht gibt es hier.

Eigentlich ist es Tradition: Regelmäßig – fast von Fertigstellung der Kapelle an – findet in der Kapelle Sankt Mauritius zur Einstimmung auf Weihnachten eine Adventsandacht auf private Initiative statt.

Anni Dengel ist von Beginn an die Organisatorin der Veranstaltung. Weihnachtliche Weisen erklingen und verbreiten vorweihnachtliche Stimmung. Und auch Weihnachtsgeschichten dürfen nicht fehlen. Nachdem dies bereits im vergangenen Jahr und auch 2021 aufgrund der Corona-Pandemie in der bekannten Form nicht möglich war, hatte Gabi Hetzl eine andere Idee.

Sie telefonierte herum – und hatte schnell Mitstreiter für ihre Idee. An drei Stationen – ihrer eigenen, festlich geschmückten Garage, im Bushäusl und in der Kapelle sollten weihnachtliche Weisen auf das Weihnachtsfest einstimmen. Die Begeisterung der Perlhütterer – auch Nicht-Perlhütterer konnte man ausmachen – waren in Scharen gekommen. Gabi Hetzl am Akkordeon und Tochter Sophia mit Gitarre begannen mit „Wir sagen Euch an den lieben Advent“. Es folgten viele bekannte Weihnachtslieder, die von den Zuhörern mehr oder weniger laut mitgesungen wurden.

Kapelle: Einstimmung:
Grundsteinlegung war 2009, die Einweihung erfolgte im September 2011. Finanziert wurde das Vorhaben aus privaten Spenden. Ein Rückzugsort zur Ruhe und Besinnung soll sie sein, außerdem finden Maiandachten statt.Die Idee von Gabi Hetzl, an verschiedenen Plätzen mit weihnachtlichen Weisen auf die kommenden Weihnachtstage einzustimmen, fand viel Zustimmung. In ihrer Garage, dem Bushäusl und der St. Mauritiuskapelle erklangen Weihnachtslieder.

Wen störte es bei soviel Stimmung, dass vielleicht auch mal ein nicht ganz richtiger Ton dazu kam? Weihnachtsbriefe, die mit ihren Wünschen an das Christkindl die Unterschiede zwischen „anno dazumal“ und heute zeigten, las Hausherr Klaus Hetzl vor, bevor alle sich zur nächsten Station „Bushäusl“ begaben. Der zwölfjährige Xaver Lorenz und sein zehnjähriger Bruder Vitus begeisterten mit Trompete und Saxophon. Souverän erklangen auch hier wunderschöne weihnachtliche Weisen – traditionelle deutsche Lieder, aber auch internationale.

Den steilen Weg nicht gescheut

Der Weg hinauf zur Kapelle war für manchen vielleicht eine Herausforderung – aber gescheut hat ihn keiner. Zu groß war die Vorfreude auf das, was hoch oben wartete. Julia Horn mit dem Hackbrett, Christoph Schwarzer mit seiner Zither und Anja Schönsteiner an der Harfe boten ein wahrhaft besonderes Musikerlebnis.

Am Eingang der Kapelle waren auf dem Boden Kerzen aufgestellt. Sie sorgten nicht nur für ein tolles Ambiente, sondern dienten auch zusätzlich dazu, den notwendigen Abstand zu den Musikern zu wahren. Bei weit geöffneten Türen standen alle rund um die Kapelle. Eine andächtige Stille zeigte, dass die gespielten Stücke gut ausgewählt waren. Die Einstimmung auf die kommenden Weihnachtstage war auf jeden Fall geglückt.