Bürgerversammlung
Reichenbach: Mehr Einwohner, aber auch mehr Schulden

29.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:15 Uhr
Bürgermeister Eduard Hochmuth stand am Ende für Fragen und Anregungen zur Verfügung. −Foto: Ulrike Niklas

Zur Bürgerversammlung im großen Saal des Gemeinschaftshauses hieß Bürgermeister Eduard Hochmuth die Teilnehmer und Vereinsvorstände willkommen.

Er begann seinen Vortrag mit Zahlen und Diagrammen. Eine Aufwärtsentwicklung war bei der Einwohnerzahlen zu vermelden. Aktuell leben 1352 Personen im Ort. Auch die Zahl der Geburten hat sich gegenüber dem Vorjahr (sechs) auf neun erhöht. Bedauerlicherweise mussten 33 Sterbefälle beklagt werden. Drei Eheschließungen waren zu vermelden sowie 25 Bauanträge und Bauvoranfragen. Sozialversicherungsbeschäftigte leben 1019 (Vorjahr: 996) in der Kommune. Die Schülerzahl beträgt 174 und hält sich stabil. Die Grundschule ist gut ausgelastet, zudem befindet sich die 5. und 6. Klasse in Walderbach. Der Bürgermeister hatte lobende Worte für die Schule im Nachbarort, liegen doch die Abschlussnoten deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt.

Verschuldung angestiegen

Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 1390 Euro und ist deutlich gestiegen (Vorjahr 760 Euro). Dies führt der Hochmuth auf Maßnahmen/Pflichtaufgaben zurück, die nicht aufschiebbar sind. Die Schlüsselzuweisung ist folglich gestiegen, die Kreisumlage gesunken. Die Einkommenssteuer ist angestiegen, ebenso die VG-Umlage (248710 Euro Reichenbach). Hochmuth führte detailliert über die Schulden der VG aus und legte die Zahlen des Verwaltungs- und Vermögenshaushalts offen.

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Dann folgte ein Bericht anhand von Bildern. Im Baugebiet Reichenbach West III werden aktuell Bauplätze verkauft. Nach über zwei Jahren wurde erreicht, einen zusätzlichen Bus für die Schulkinder nach Roding, sie wurden in einem Ziehharmonikabus (dieser ist jetzt passé) mit vorwiegend Stehplätzen befördert, einzusetzen, wofür er sich gemeinsam mit Bürgermeister Michael Schwarzfischer eingesetzt hatte. Weiter gebe es eine zusätzliche Buslinie nach Roding am Morgen und eine weitere am Nachmittag von Roding wieder zurück.

Die gesamte Gemeinde ist mit LED-Straßenbeleuchtung ausgestattet, aufgrund der gestiegenen Stromkosten werde sich die Amortisationszeit mehr als halbieren, wobei man einen guten „Riecher“ bewies. Die neue PV-Anlage auf der Bauhofhalle werde sich nach acht bis neun Jahren abbezahlen. Schöne Bilder wurden zur Neugestaltung des Regenangers gezeigt. Die Fläche im östlichen Teil wurde vor Ostern angesät. Ein Verteilerkasten für Feste der Vereine wird fest installiert. Der Zeltplatz wird heuer nicht aufgemacht, zudem kann der Festbereich in diesem Jahr nicht genutzt werden. Der Spielplatz, der Ende April fertiggestellt wird, wird aber geöffnet werden. Die Baumaßnahme, vom alten Gemeinderat vorbereitet, erfährt nur positive Rückmeldungen.

Die Oberflächenentwässerung ist nur möglich, da ein Grundstücksbesitzer die Erlaubnis auf seinem Grund mit Grunddienstbarkeit erteilte. Der Hauptweg am Friedhof wird im Sommer befestigt durch den Bauhof mit einem Pflasterer. Zudem wird eine zweite Wasserentnahmestelle errichtet. Zum Geh- und Radweg nach Nittenau demonstrierte Hochmuth die geplante Trasse und die Hintergründe, weshalb es zu Verzögerungen (unter anderem aufgrund des Baus im Überschwemmungsgebiet) gekommen ist. Voraussichtlicher Baubeginn: zweite Hälfte 2025, Fertigstellung 2026. Zum Kinderhaus/Hort erläuterte Hochmuth den Bau via Ansichten und erläuterte die Aufteilung. Das Kinderhaus nehme in vielen Belangen eine Vorreiterrolle ein.

Trägerwechsel vollzogen

Der Trägerwechsel von Kirchenstiftung Reichenbach auf die Einrichtung der Barmherzigen Brüder wurde zum Jahreswechsel vollzogen. Hochmuth erklärte detailliert die Hintergründe. Die Übernahme der sozialen Einrichtung der Barmherzigen Brüder war sinnvoll und habe insgesamt nur Vorteile. Zu 100 Prozent stehen das Personal und die Familien dahinter. Eine gute Nachricht zum Schluss für „unsere Vereine“: Für bis zu zwei Veranstaltungen pro Jahr und Verein übernimmt der Freistaat die GEMA-Gebühren. Für Fragen und Anregungen der Teilnehmer zeigte sich Hochmuth offen.

− run