Kommune
Warteliste für neues Baugebiet wächst

Vermutlich ab November können Parzellen in „Weiding-Ost/ Gstettenacker“ verkauft werden.

14.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:31 Uhr
Andreas Engl
Die Pfarrer-Reitinger-Straße entlang von Pfarrkirche und Pfarrhof Dalking wird ab 1. Oktober mit einer 3,5-Tonnage-Beschränkung dauerhaft für den Lkw-Verkehr gesperrt. −Foto: Andreas Engl/Andreas Engl

Viel Sitzfleisch erforderte die Gemeinderatssitzung von den Mitgliedern. Vor allem im öffentlichen Teil ging es ausführlich um den Bebauungsplan für das neue Baugebiet „Weiding-Ost/Gstettenacker“. Zum Einen wurden der Vorentwurf gebilligt und die zweite Auslegungsrunde auf den Weg gebracht, zum anderen ging es um die Art der Ausführung des Regenrückhalts.

Gekommen waren die Fachleute Christian Simeth und David Hackett seitens des Ingenieurbüros Altmann aus Cham. Die zahlreichen Stellungnahmen wurden erläutert und abgewogen. Die Berücksichtigungshinweise wurden vom Gremium für in Ordnung befunden.

Das neue Baugebiet, das sich an den Südosten Weidings Richtung Faustendorf anschließt, hat eine leichte Hanglage mit Blick nach Weiding und ins Chambtal. Der Gemeinderat ließ sich von Simeth verschiedene Varianten zum Regenrückhalt erläutern. Mit großer Mehrheit war man sich einig, diesen Wasserrückhalt mittels eines Stauraumkanals zu gewährleisten.

Die Erschließungsplanung stehe kurz vor dem Abschluss, ließ der Fachmann wissen. Der Bebauungsplan gehe in wenigen Tagen in die weitere Auslegungsrunde, nach Abarbeitung der Stellungnahmen Ende Oktober könne die Rechtskraft herbeigeführt, noch im November könnten alle Parzellen veräußert werden.

Die Warteliste sei wieder gewachsen, so Bürgermeister Daniel Paul. Die Erschließungsarbeiten für Straße, Wasser, Kanal, Straßenbeleuchtung, Erdgas und Glasfaser sollen bis Ende August 2022 abgeschlossen sein. Die Vorarbeiten, größtenteils durch die Gemeinde Weiding, seien gemacht. Auch die 20 Kilovolt-Freileitung, die quer über das Baugebiet verläuft, wird im Zuge dessen unterirdisch verlegt.

Wunsch der Anlieger

Das Gemeindeoberhaupt schlug vor, die Pfarrer-Reitinger-Straße in Dalking künftig auf 3,5 Tonnen zu beschränken. Anlieger hatten diesen Wunsch geäußert, nachdem der Lkw-Verkehr auf dieser kleinen Straße entlang von Pfarrkirche und Wohnhäusern überhandnehme. Der Gemeinderat beschloss die Tonnage-Beschränkung einstimmig zum 1. Oktober. Die Verwaltung wird die entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung ausarbeiten und der Bauhof die Beschilderung vornehmen.

Erneut befassten sich die Gemeinderäte mit dem erst kürzlich angeschafften Bagger für den Bauhof. Zwischenzeitlich wurde ein Angebot eingeholt, wie die Ausführung zur Anschaffung einer Astschere aussehen könnte. Auch wenn sich so ein Zusatzgerät auf Brutto knapp 10 000 Euro belaufen wird, sahen es die Mitglieder als sinnvoll an, selbst so eine Maschine anzuschaffen. Vize-Bürgermeister Alwin Schlamminger wird nun eine Vorführung organisieren.

Der Obst- und Gartenbauverein der Gemeinde Weiding, dem Pflege und Erhalt des Schulgartens seit vielen Jahren ein Anliegen ist, möchte dort einen Vereinscontainer installieren. Der Gemeinderat ebnete dafür den Weg im Rahmen einer Befreiung von den Festsetzungen im Bebauungsplan „An der Europaallee“. Da sich der Verein in seinem Tun für Natur und Umwelt einsetze, sei das vertretbar und begrüßenswert, meinte der Rathauschef. Der Vereinscontainer wird auf einer gepflasterten Fläche im Schulgarten zwischen Pavillon und Atrium seinen Platz finden.

Zahlreiche Bauanträge

Zahlreiche Bauanträge waren öffentlich zu behandeln. Für alle gab es einstimmig grünes Licht. Einem Antrag auf Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes „An der Europaallee“ im Bezug auf einen dortigen Einfamilienwohnhausbau konnte das Gremium jedoch nicht stattgeben. Die nachbarschaftlichen Belange seien im negativen Sinne zu sehr beeinträchtigt, war man sich einig. Nun müsse eine Lösung gefunden werden, um ein über Jahre hinweg künftiges nachbarschaftliches Verhältnis nicht vom ersten Tag an unter ein schlechtes Vorzeichen zu stellen. Die Gemeinde Weiding wird an den Bauherren appellieren, dies zu beherzigen.

Ansonsten gab es für die weiteren Bauvorhaben das gemeindliche Einvernehmen. Drei Anträgen zum An- und Wiederaufbau nach Brandschäden eines Weidinger Sägewerkes wurde zugestimmt, und neue Wohnhausbauten entstehen in der Eschenstraße in Dalking sowie in der Gstettenstraße in Weiding. In der Weidinger Straße in Pinzing wird eine Hackschnitzelheizung in eine ehemalige Stallung eingebaut, auch entstehen dort ein Lagerraum sowie eine Hobbyschreinerei.

An einen Lackierbetrieb im Weidinger Industriegebiet wird eine Produktionshalle angebaut und zu guter Letzt wurde auch einem Vorbescheidsantrag für einen Wohnhausanbau in der Hauptstraße am Zelzer Bach die Zustimmung erteilt. Hier gilt es nun in Sachen Wasserrecht zu prüfen, ob dort eine Bebauung möglich sein kann.

Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung befasste sich das Gremium mit Verträgen zwischen der Gemeinde und dem Bayernwerk aus Schwandorf. Einerseits wurde das Mitverlegen von Speedpipe-Rohrverbänden im Zuge der Gaserschließung in der Ortschaft Dalking neu geregelt und andererseits gibt es nun durch die Trasse für die Starkstromverkabelung nach Zelz nun auch einen leistungsstarken Stromanschluß für den Festplatz am Sportplatzweg in Dalking. (fea)