Natur
Wenn eine Zierpflanze zum Problem wird

Naturpark-Ranger versuchen, den invasiven Sachalin-Knöterich in Ludwigsthal mit Weiden zu bekämpfen – umweltschonend und effektiv.

24.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:34 Uhr
Lea Stier, Naturpark-Rangerin, und Fabian Wirth, Naturpark Bayerischer Wald, Helga Braumandl und Wolfgang Kern, Pro-Nationalpark, Samantha Biebl, Naturpark-Rangerin und Fred Baierl, Naturschutzwacht des Landratsamtes Regen (v. li.), starten einen Versuch, den Sachalin-Knöterich in Schach zu halten. −Foto: Hartwig Löfflmann

Am 18. März starteten der Naturpark Bayerischer Wald, das Landratsamt Regen, der Bayerischer Wald-Verein und Pro Nationalpark einen Versuch, mittels Weiden den invasiven Sachalin-Staudenknöterich effektiv und umweltschonend zu bekämpfen.

1863 wurde der Sachalin-Knöterich als Zierpflanze in großen Parks und Gärten Europas angepflanzt und auch als Futterpflanze für Vieh und Wild war er beliebt. In unseren Breitengraden verbreitet sich der Knöterich extrem gut und verdrängt durch seinen dichten Aufwuchs alle anderen Pflanzen. – Ein Problem, vor allem in der Nähe von Gewässern, da hier die Gefahr besteht, dass die Pflanze die gesamte Flusslänge besiedelt. Die Bekämpfung der Pflanze gestaltet sich oft schwierig, zumeist muss sie mehrmals im Jahr abgeschnitten werden. Die gleiche Problematik spiegelt sich auch in Ludwigsthal hinter dem Sportplatz wider, gleich am Ufer des Großen Regens. Hohle, abgeknickte Stängel zeichnen das Bild der Landschaft – Staudenknöterich überall. Doch nicht ganz, der Saum der Weiden scheint dem Knöterich zu trotzen. Genau hier setzen der Naturpark Bayerischer Wald, das Landratsamt Regen, der Bayerische-Wald Verein und Pro Nationalpark an. Geplant wurden kleine Versuchsflächen, um eine Art „Best Practice“ herauszufinden, die den Knöterich möglichst umweltschonend in Schach halten kann. Es gibt bereits Versuche, den Knöterich durch Weidenspreitlagen in Schach zu halten; zudem scheinen Weiden selbst in Konkurrenz zum Knöterich zu stehen. Weidenspreitlagen sind Uferbefestigungen aus lebendigen Weiden. Sie werden dicht an dicht gepflanzt mit dem Hintergrund, dass sie auf Dauer den Knöterich überragen und damit verdrängen. Genau das wird jetzt in Ludwigsthal erprobt. Alle Teilnehmer verlegten zusammen die am Standort vorkommenden Weiden in eine kleine Weidenspreitlage. Geplant ist auch eine kleine Fläche mit Weidenstecklingen, um weniger aufwendige Methoden zu erproben. Ob sich eine der Strategien bewährt, wird sich nächstes Jahr oder in den kommenden Jahren zeigen.