Keinen Vorstand gefunden
Zum Abschied ein Gebet: Der Frauenbund Harrling löst sich nach 40 Jahren auf

08.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:36 Uhr
Bei der Gründungsversammlung des KDFB Harrling, im Max Kolbe-Haus: Margot Leretz, Bezirksdelegierte Straubing und Erna Weber(links), Delegierte aus aus Furth im Wald. −Foto: kts

Es gab vielerlei Probleme, die dazu führten, dass sich der Harrlinger Zweigverein des Katholischen Deutschen Frauenbundes, kurz KDFB, zum Jahresende auflösen wird. Im Februar nächsten Jahres hätte er sein 40-jähriges Bestehen feiern können.

Der Beschluss des Vorstandes hierfür basiert auf mehrerlei Gründen und ist das Resultat einer sich schon länger abzeichnenden Entwicklung insbesondere des Nachwuchsmangels und den Folgen der Corona-Beschränkungen, aufgrund denen keine Treffen hatten stattfinden dürfen oder nur unter entsprechenden Auflagen, was viele Mitglieder abgehalten hat, aber schließlich auch der Beitragserhöhung.

Am 25. Februar 1983 fand im Max-Kolbe-Haus die Gründungsversammlung statt, zu der sowohl im Pfarrbrief, der seinerzeit noch „Dialog“ genannt wurde, als auch in der Tagespresse eingeladen worden war. Von den seinerzeit 43 anwesenden Frauen aller Altersgruppen traten spontan 32 dem Frauenbund bei und gründeten den Zweigverein Harrling.

Fast 40 Jahre Geschichte

Wer auch immer in diesen vier Jahrzehnten die Geschicke des Vereins lenkte, als Einzelvorstand oder als Führungsteam, es wurde ein abwechslungsreiches und informatives Programm geboten. So standen dann von 1985 bis 1991 Angela Eisenreich und anschließend Maria Kerner von 1991 bis 2007 an der Spitze des Vereines und ab da bis zum Schluss Renate Schneller.

Der Frauenbund gestaltete von Anfang an das kirchliche Leben in der Pfarrgemeinde mit Treffen, Kursen zu den unterschiedlichsten Themen wie Kochen, Gesundheit, Basteln, aber auch rechtlichen Themen wie Testament, Erb- und Ehevertrag sowie Ausflügen und geselligem Beieinandersein mit. Aber auch das kirchliche Engagement wurde gepflegt. Zu Ostern wurden Osterkerzen gebastelt und in der Osternacht neben Osterbroten zum Kauf angeboten, an Fronleichnam ein Blütenteppich gelegt, Kräuterbuschen gebunden und an Maria Himmelfahrt den Kirchgängern zum Kauf angeboten, aber auch der Erntedankaltar wurde festlich geschmückt. Zudem wurde in der Fastenzeit ein Kreuzweg gebetet, im Mai möglichst an der Grotte eine Andacht gehalten und im Oktober ein Rosenkranz gebetet.

Nebenbei wurde mit verschiedenen Ausflügen und Veranstaltungen wie dem Kinderfasching, der Grillfeier im Sommer und der Adventsfeier vor Weihnachten die Geselligkeit der Frauen gefördert und gepflegt.

Und wenn dann kaum mehr Interesse an den nun wieder zart aufblühenden Aktivitäten besteht, ist jeder Verein zum Sterben verurteilt. Nachdem beim Frauenbund Harrling sich schon seit über einem Jahr abzeichnet, dass ein Großteil des Vorstandes nach langjährigem Engagement ihre Ämter zur Verfügung stellen will, sich aber keine Nachfolgerinnen finden, ist die Fortführung des Vereins nicht möglich. Was sich bereits bei der diesjährigen Jahresversammlung andeutete, wurde bei der außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen: Die Auflösung des Frauenbundes Harrling.

Der letzte Vorstand

Die nunmehr letzte Vorstandschaft setzt sich zusammen aus: Vorsitzender Renate Schneller; 2. Andrea Laumer, Schatzmeisterin Renate Kastl und Schriftführerin Josefine Wildfeuer.

Als letzte Veranstaltung lädt der Frauenbund nun am morgigen Freitag um 18 Uhr zum Adventsgottesdienst ein, bei dem auch eine Messe für die verstorbenen Mitglieder gelesen wird. Dieser Gottesdienst wird musikalisch und gesanglich von Sepp Meindl und Claudia Lex gestaltet. Am Ende des Adventsgottesdienstes wird an alle Kirchgänger alkoholfreier Punsch ausgeschenkt und Gebäck angeboten.

− kts