Das Projekt KUNO-Land wurde ins Leben gerufen, um die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im östlichen Landkreis in Kooperation mit der St. Hedwigsklinik in Regensburg zu unterstützen.
Kooperationspartner in Waldmünchen ist die Gemeinschaftspraxis der Doktores Franke, Hering, Deml. Sechs bis zwölf Monate kommen Assistenzärztinnen und -ärzte aus der St. Hedwigskinderklinik für einen Teil ihrer Ausbildung zum Facharzt für Pädiatrie in die Hausarztpraxis. Nach Svena Gutzeit ist der Mediziner Felix Schuler jetzt bereits der zweite Arzt, der im Zuge seiner Ausbildung in der Hausarztpraxis in der Schulstraße tätig ist.
In München studiert
Der 30-jährige gebürtige Frankfurter hat in München studiert und arbeitet und wohnt jetzt in Regensburg. Bereits seit Oktober ist er in der Waldmünchener Praxis tätig, jetzt soll durch die offizielle Vorstellung auch ein Gesicht zum Namen kommen, so Eva Liedtke, die Leiterin der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus Landkreis Cham. Das Konzept habe sich bewährt, sagt sie. Eine telemedizinische Software wurde speziell hierfür entwickelt, so ist ein Oberarzt in der Klinik jederzeit für Fragen erreichbar.
Es sei eine win-win-Situation, so Liedtke. Zum einen werden die Kinderärzte vor Ort entlastet, die Fahrzeiten für die Eltern verkürzt und die zukünftigen Kinderärzte haben die Möglichkeit, in den täglichen Praxisablauf hineinzuschnuppern, der neben der medizinischen Tätigkeit auch aus bürokratischer Verwaltungsarbeit besteht. Außerdem stünde so eine Expertise auf neuestem Wissenschaftsbereich zur Verfügung.
In der Gemeinschaftspraxis aktiv
Bürgermeister Markus Ackermann freut sich, dass es mit Schuler geklappt hat. Die Andockung an die Klinik sei die beste Situation für alle. Dass es diese Möglichkeit gibt, sei vielen in der Bevölkerung noch nicht so recht bewusst. Hier solle diese offizielle Vorstellung helfen.
Felix Schuler ist voll des Lobes über seine bisherige Zeit in Waldmünchen. In der Gemeinschaftspraxis sei er gut aufgenommen worden. Die Eltern seien froh über das Angebot, mit einem kranken Kind nicht längere Zeit zum nächsten Kinderarzt fahren zu müssen. Seinen Arbeitsplatz hat er im ersten Stock der Praxis. Auch einen Raum mit Wickeltisch und Wärmelampe ist dort eingerichtet, freut er sich. Jeweils von Montag bis Donnerstag ist er dort zu den üblichen Sprechzeiten anzutreffen. Die Termine werden über die Praxismitarbeiterinnen vergeben.
Warum Kinderarzt? Auf diese Frage hat Schuler sofort eine Antwort: Die Arbeit mit Kindern mache einfach viel Spaß, sagt er. Das ganze Leben liegt noch vor ihnen, da sei es gut und befriedigend, wenn man bei Krankheiten helfen könne. Und Waldmünchen habe sich über das Projekt einfach angeboten.
Die größte Herausforderung, verrät er, sei die Umstellung von der Arbeit in einer Klinik zum Praxisalltag gewesen. Während man in der Klinik ein Kind und auch die Eltern über mehrere Tage (oder länger) sehe, sei der Besuch in der Praxis zeitlich begrenzt.
Das KUNO-Land Projekt soll die kinderärztliche Versorgung im östlichen Landkreis Cham unterstützen. Kooperationspartner sind die St. Hedwigskinderklinik in Regensburg und die Gemeinschaftspraxis der Doktores Deml-Hering-Deml in Waldmünchen. Assistenzärztinnen und -ärzte absolvieren einen Teil ihrer Ausbildung zum Facharzt für Pädiatrie in der Praxis.
Dass das Projekt angenommen werde, belegte Eva Liedtke mit Zahlen: In sechs Monaten seien rund 60 U-Untersuchungen vorgenommen worden. Das entspreche drei bis vier Untersuchungen in der Woche - zusätzlich zu den krankheitsbedingten Praxisbesuchen.