Bürgerversammlung
Gemeinde Rettenbach baut Schulden ab – Probleme bei Kläranlagen

02.05.2023 | Stand 15.09.2023, 0:15 Uhr
Bürgermeister Alois Hamperl ging auch auf die Finanzen ein. −Foto: Symbolbild: Bernd Wüstneck/dpa

Zur Bürgerversammlung in Rettenbach beim „Alten Wirt“ waren 22 interessierte Bürger erschienen. Bürgermeister Alois Hamperl sprach zu den interessantesten Themen anhand von Bildern, um es anschaulich zu gestalten.

Er freute sich, dass die Gemeinde im vergangenen Jahr um 24 Einwohner auf nun 1849 zugenommen hat. Insgesamt sind 827 Bürger in einer Beschäftigung, 144 Personen sind in Arbeitsplätzen innerhalb der Gemeinde Rettenbach, 766 sind sogenannte Auspendler. Die Finanzen haben sich positiv entwickelt. Es wurden massiv Schulden abgebaut. Von rund 2,8 Millionen Euro im Jahr 2011 sanken die Schulden im Jahr 2022 auf 253647 Euro. Gleichzeitig haben die Rücklagen einen neuen Stand von 1980065 Euro erreicht, die man aber wegen der vielen Vorhaben brauchen werde.

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In Langau stehen Straßensanierungen in Höhe von 230000 Euro an, in Eitenzell betragen die Kosten rund 320000 Euro. Dazu kommen noch Postfelden und Ebersroith mit Sanierungen. Im Rahmen der Dorferneuerung geht es um die Bachstraße, die Dorfstraße inklusive Rettenbacher Brille, die Geh- und Parkplätze beim Kinderhaus, den Spielplatz Finkenweg und den Flurbereinigungsparkplatz, für den man auch einen neuen Namen suche.

Einheitliche Gebühr geplant

Die Grundschule hat zurzeit 51 Schüler, im nächsten Schuljahr 63. Im Kindergarten sind derzeit 52 Kinder in zwei Gruppen. Die Krippe hat für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren 24 Krippenplätze. Ab September sind 26 Kinder angemeldet.

Ein Problem stellen die Kläranlagen und die unterschiedlichen Gebührensätze dar. Die Kläranlagen in Rettenbach und Ebersroith müssen modernisiert werden, Beginn 2024/25. Geplant ist ein einheitlicher Gebührensatz für alle Bürger. Die Ebersroither Kläranlage könnte mit der Rettenbacher zusammengeschlossen werden.

Beim DSL-Ausbau wurden in der Stufe drei 75 Haushalte, die unter 30 Mbit lagen, im Jahr 2022 mit Glasfaser erschlossen. Es gab 80 Prozent Zuschuss vom Bund und dem Freistaat, die Gemeinde musste 150000 Euro tragen. In der Stufe vier folgt die Umsetzung von Glasfaser ins Haus bis zum Jahr 2028, was von der Digitalen Infrastruktur des Landkreise Cham umgesetzt wird und die Gemeinde mit rund einer Million beteiligt sein wird. Funkmasten werden für Schmalzgrub und Rettenbach von Vodafone errichtet. Die Erschließung der „weißen Flecken“ in Rettenbach lassen noch auf sich warten. Die geplanten Standorte wurden vom Gemeinderat abgelehnt. Für den Standort Herrnthann liegt eine Anfrage auf Errichtung eines Mobilfunkmasten vor.

Windräder sind ebenfalls vorgesehen, es wären bis zu sechs Plätze möglich. Eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage ist in Ebersroith vorgesehen. PV-Anlagen auf Dächern sind angedacht für das Turnhallendach, den Bauhof, den Wertstoffhof und die Kläranlage in Haag.

Besondere Ereignisse im zurückliegenden Jahr war die Verleihung der ersten Bürgermedaille an Konrad Weinzierl. Froh ist der Bürgermeister in Sabine Rost eine Generationenmanagerin für zunächst fünf Jahre zu haben. Diese Stelle wird mit 80000 Euro vom Bayerischen Sozialministerium gefördert.

Sechs Millionen für Schule

Er gab noch einen Ausblick auf die Investitionen im Jahr 2023. Dazu gehört die Dorferneuerung in Rettenbach, die von der Gemeinde zur Hälfte mitgetragen wird, was 800000 Euro Kosten umfasst. Die Schulsanierung wird auf 6,6 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten der Gemeinde schlagen, nach Abzug der Zuschüsse, mit 2,5 Millionen Euro zu Buche. Weiter geht es mit der Schaffung einer zweiten Kinderkrippen-gruppe, dem Umbau des Flurbereinigungsparkplatzes, der Umstellung der Feuerwehralarmierung auf Digitalfunk, der Fahrzeugersatzbeschaffung der Feuerwehr Rettenbach, der Sanierung von Gemeindeverbindungsstraßen, der Rekultivierung der Bauschuttdeponie in Ruderszell und der Auslagerung der Bauhofgebäude.

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