Gleissenberg
Capriccio-Bericht über Peter Lang

Das Kulturmagazin des BR-Fernsehens zeigt ein Portrait des Künstlers Peter Lang aus Gleißenberg.

21.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:17 Uhr
Während des Druckvorgangs in der FIT Additive Manufacturing Group in Lupburg −Foto: Copyright Peter Lang/Copyright Peter Lang

Die zahlreichen Malreisen und die außergewöhnlichen Kunstprojekte des Malers und Grafikers Peter Lang nimmt Norbert Haberger zum Anlass für ein Portrait des etablierten Künstlers. Das Bayerische Fernsehen strahlt dieses in der Capriccio-Sendung am Donnerstag, 22. April, um 22.45 Uhr aus, heißt es in einer Pressemitteilung.

Auf seinen Malreisen in unzugängliche, unbequeme Gebiete der Welt hat Peter Lang Werke geschaffen, die so in der Landschaftsmalerei bisher nicht zu finden sind. Seine Umsetzung der Eindrücke ist farblich und atmosphärisch dicht und frei gleichzeitig. Seine eigentlich tief romantischen Bilder lassen Fläche und Raum oft eins werden und entstammen einer puristischen und schnörkellosen Kunstauffassung. Norbert Haberger besuchte mit seinem Filmteam den Künstler in seinem Atelier und in seiner momentanen Wirkungsstätte in Lupburg.

In Lupburg arbeitet Peter Lang in den Hallen der FIT AG an einer großen Skulptur (sechsmal 2,7 mal 0,85 Meter). Die FIT Additive Manufacturing Group ist spezialisiert auf additive Fertigungstechniken, das heißt auf unterschiedlichste Arten von 3D-Druckverfahren. Der Ausgangspunkt dieser Skulptur sind 43 Zeichnungen, die der Künstler in den letzten Monaten auf sechs Meter langen Vliesen angefertigt hat.

Nach Übereinanderlegen der Zeichnungen und dem Einsatz spezieller Computerprogramme und Algorithmen druckt ein Roboter über einen Extruder die Skulptur. Der Extruder ist der Arm des Roboters, der so programmiert ist, dass er die Handschrift des Künstlers, in gewisser Weise seinen Duktus, nachvollzieht. Auf diese Weise entsteht eine Struktur, die zwar auf 43 Flächen entworfen wurde, dann aber in der Metamorphose von der Zwei- in die Dreidimensionalität etwas sehr Organisches erhält. Das Material der Skulptur ist ein Holzgranulat, das erhitzt, geschmolzen und verdruckt wird und beim Erkalten wieder erhärtet.

Des Weiteren färbt der Künstler während des Druckvorgangs das Granulat mit seinen Pigmenten, der Roboterarm fungiert quasi als Pinsel. „Diese Art der Kunstproduktion macht den Künstler nicht überflüssig, sondern ergänzt den maschinellen Ablauf durch menschliche Qualität. Das Kunstwerk entzieht sich auf diese Weise seiner beliebigen und unendlichen Reproduzierbarkeit,“ meint dazu Kulturjournalist und Autor Roland Biswurm.

Er hat bereits einen aufschlussreichen Beitrag über Peter Langs Skulptur im Kulturjournal des Bayerischen Rundfunks gestaltet. Dieser war letzten Sonntag zu hören und ist jetzt als Podcast in der Mediathek des BR verfügbar (https://www.br.de/mediathek/podcast/kulturjournal/455).

Der Fertigungsprozess, vom Analogen über digital wieder zum Analogen, ist für alle Beteiligten völlig neu.