Vorläufig insolvent
Die finanzielle Lage beim 1. FC Bad Kötzting spitzt sich weiter zu

24.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:02 Uhr
Viele Besucher und neue Sponsoren braucht der 1. FC Bad Kötzting nun auf die Schnelle. −Foto: Simon Tschannerl

Dass die Rolle von Bielmeier Hausgeräte als Hauptsponsor des 1. FC Bad Kötzting ungewiss ist, das hatte Geschäftsinhaber Willi Bielmeier bereits vor einem Monat im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Seit Freitag steht fest: Teile des 1. FC Bad Kötzting gehen in die Insolvenz.



Konkret meldet das Amtsgericht Regensburg am Freitag, dass die Verantwortlichen der 1. FC Bad Kötzting Werbe, Veranstaltung und Stadion GmbH Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt haben. Das Gericht hat daraufhin den in Bad Kötzting tätigen Rechtsanwalt Michael Burkert zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. „Als wesentlichen Grund für den Antrag gaben die Verantwortlichen der GmbH den kurzfristigen Absprung eines Hauptsponsors an. Die fehlenden Gelder konnten kurzfristig nicht anderweitig aufgefangen werden“, heißt es in einer Pressemittlung der Kanzlei am Freitagnachmittag.

Der vorläufige Insolvenzverwalter werde in den kommenden Wochen Sanierungsoptionen für die insolvente GmbH prüfen und habe bereits Kontakt zum Bayerischen Fußballverband aufgenommen. „Der Spielbetrieb des Fußball-Landesligisten läuft unverändert weiter. Sowohl die kommenden Meisterschafts- als auch die Pokalspiele finden statt“, sagt Burkert.

Insolvenz bei Bielmeier Hausgeräte

Er sehe gute Chancen, dass auch künftig in Bad Kötzting anspruchsvoller Fußball gespielt werde und er zähle auch auf Unterstützung aus Bad Kötzting. „Wir hoffen auf zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer bei den Spielen. Auch weitere Sponsoren sind selbstverständlich herzlich willkommen“, so der Insolvenzverwalter.

Die 1. FC Bad Kötzting Werbe, Veranstaltung und Stadion GmbH gehörte zum 1. FC Bad Kötzting 1921 e.V. Über die insolvente GmbH sei vor allem die Landesliga Fußball-Mannschaft organisiert. Dazu zählten etwa Sponsoren-Gelder und die Verträge der geringfügig Beschäftigten Spieler. Die Spiellizenz der Landesliga-Mannschaft jedoch liege in dem nicht-insolventen eingetragenen Verein – dort seien auch die zweite Herren-Mannschaft sowie die gesamte Jugendabteilung organisiert. Auch deren Spielbetriebe liefen unverändert weiter.

Rechtsanwalt Michael Burkert kann als Insolvenzverwalter und Sachwalter diverse Sanierungsverfahren nationaler und internationaler Unternehmen sowie von Firmengruppen in unterschiedlichen Funktionen verweisen. Seine Berufserfahrung habe er in mehreren internationalen Kanzleien, unter anderem in London und Frankfurt gesammelt.