Gesundheit
Osteopathie hilft auch schon Säuglingen

Andrea Huber zeigt Eltern in Bad Kötzting neue Sichtweisen auf Säuglings- und Kinderkrankheiten und Behandlungsmöglichkeiten.

04.09.2015 | Stand 16.09.2023, 7:00 Uhr
Isabell Dachs
Referentin Andrea Huber hielt einen Vortrag über Osteopathie. −Foto: kid

Einen informativen Elternabend hatten die Montessori Glückskinder am Mittwoch im Dachgeschoss derSeniorenresidenz St. Benediktuszu bieten. Neben vielen organisatorischen Dingen erfuhren die interessierten Eltern etwas über Osteopathie an Säuglingen und Kleinkindern von der Fachreferentin Andrea Huber. Zu Beginn der Veranstaltung wurden die neu hinzugekommenen Betreuerinnen vorgestellt. So wird für ein Jahr Erzieherpraktikantin Anna Kramer das Team unterstützen. Die beiden Kinderpflegerinnen Katja Riedl und Katrin Schindlatz sind ebenfalls seit Anfang September mit dabei.

Petra Freimuth gab einen Rückblick über das letzte halbe Jahr und stellte auch gleich die in nächster Zeit geplanten Aktivitäten vor. Unter anderem wird es einen Ausflug für die Kinder mit dem Zug nach Arrach geben. Petra Freimuth rief auch die Eltern dazu auf, den Kindergarten weiterhin so gut mit ihrer Arbeitskraft zu unterstützen, da dasMontessori-Konzeptdies so vorsehe. Außerdem machte sie deutlich, wie wichtig Zeit für Kinder ist. „Zeit haben, Zeit lassen, Zeit geben. Kinder sind keine Maschinen, die man einfach an- und ausknipsen kann“, meinte sie.

Osteopathin Andrea Huber, die kürzlich beim Großparkplatz in Bad Kötzting eine Praxis eröffnet hat, zeigte den Eltern neue Sichtweisen auf bekannte Säuglings- und Kinderkrankheiten und die Behandlungsmöglichkeiten durch Osteopathie auf. Osteopathie sei eine eigenständige Form der ganzheitlichen Medizin, die dem Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen diene, so die Referentin. Der Patient werde in seiner Gesamtheit betrachtet und die Behandlung erfolge ausschließlich mit den Händen, aber nicht grob. Grundsätzlich könne der Bewegungsapparat, das Organ- und das Nervensystem behandelt Dabei werde aber vollkommen auf Instrumente und Medizin verzichtet, wobei vom Osteopathen vorwiegend Funktionsstörungen einer Behandlung unterzogen werden.

Die Osteopathie könne unter Umständen bereits bei einem unerfüllten Kinderwunsch helfen, so Huber. Während und nach der Schwangerschaft seien Frauen auch oft dankbar für eine unterstützende Behandlung, da der Körper in dieser Zeit völlig anders belastet werde. Durch Geburtstraumata hervorgerufene Funktionsstörungen seien ebenfalls gut therapierbar. So könne man Stillproblemen, Schlafstörungen und Schreibabys oftmals vorbeugen.

Auf Konzentrationsstörungen wie etwa der oft gehörten Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ging die Referentin besonders ein. Diese Störungen treten meist erst durch permanente Überforderung des Kindes in Verbindung mit der Aufnahme von stark gezuckerten Lebensmitteln in absolutem Übermaß auf.

Lese- und Rechtschreibschwächen und Entwicklungsstörungen können ebenso osteopathisch behandelt werden, wie das Einnässen und Einkoten bei bereits älteren Kindern.

Auch Asthma könne oftmals auf ungünstige Druckverhältnisse bei der Geburt zurückgeführt werden und lasse sich durch den Osteopathen gut behandeln. Dabei machte Huber deutlich: „Man kann nicht alles heilen, aber verbessern!“