Bei der Jahresversammlung im Gemeinschaftshaus setzten alle Burschen und Kirtadeandl des katholischen Burschenvereins Reichenbach erneut ihr Vertrauen in Markus Seidl. Die zwei Pandemiejahre haben das gesellschaftliche Wirken und die Durchführung zahlreicher Aktivitäten des Burschenvereins massiv eingeschränkt. Mit dem Verbot von Großveranstaltungen fielen auch die geplanten Besuche von Gründungsfesten ins Wasser. Das ging aus dem Bericht des Vorstands hervor.
Nach den Faschingsveranstaltungen im Februar 2020 waren keine Traditionsveranstaltungen wie Maifeier, Johannifeier usw. mehr möglich, auch keine Jahresversammlungen. Aus der Weihnachtsfeier wurde zweimal ein kontaktloses Packerltauschen, das auf große Resonanz stieß. 2021 wurde wieder der Nikolausdienst durchgeführt.
Mit dem Jahr 2022 hat das Vereinsleben wieder Fahrt aufgenommen, und alles kommt wieder wie gewohnt ins Laufen. Es begann mit dem Christbaumeinsammeln im Januar, ging im April weiter mit der Aktion „Sauberes Dorf“, und auch die Fahrt zum Grab ihres Gründers Kooperator Siegfried Hollmer wurde veranstaltet. Außerdem machten die Kirtadeandl einen Ausflug nach Runding und besichtigten die Brauerei.
„Immer noch überwältigt“
„Wir sind noch immer überwältigt von der großen Besucherzahl“, beschrieb Markus Seidl die Maifeier, die nach zweijähriger Abstinenz in diesem Jahr wieder stattfinden konnte und wie ein Bahnbrecher in ein unbekümmertes Leben anmutete, wie man es vor Corona kannte. Während dieser Zeit haben sich die Burschen außerdem ein „Burschenabteil“ im ehemaligen Salzlager für ihre Utensilien geschaffen, das ihnen die Gemeinde zur Verfügung gestellt hatte. Hier galt der Dank des Vorstands dem Mitglied Daniel Hochmuth, der für Planung und Umsetzung verantwortlich zeichnete. Weiter dankte Seidl allen Burschen und Kirtadeandln, der Gemeinde Reichenbach und denjenigen, die den Burschenverein stets unterstützt haben, sowie der gesamten Vorstandschaft.
Dem Kassenbericht von Manuel Stuber folgten Neuwahlen. Die Ergebnisse waren komplett einstimmig.
Der Burschenverein Reichenbach besteht aus 136 Mitgliedern, davon sind 125 männlich und elf weiblich. Wie alle Vereine hoffen auch sie darauf, dass Corona seinen Schrecken verloren hat und wieder etwas Normalität einkehrt. Die Mitglieder freuen sich auf folgende Termine: 22. Mai Beteiligung 150 Jahre Burschenverein „Deutsche Eiche“ Leonberg, Busabfahrt 9.30 Uhr am Bushäuschen in Reichenbach; Rückfahrt ca. 16.30 Uhr; 9. bis 12. Juni 45 Jahre „lustige Buam“ Zeitlarn; 11. Juni Sommerfest Feuerwehr Dieberg; 18. Juni Sommerfest Feuerwehr Reichenbach; 25. Juni Johannifeuer; 1. bis 3. Juli 110 Jahre „Eichenlaub“ Ponholz; 3. Juli Fischerfest Reichenbach; 16./17. Juli Reichenbacher Kirta, eventuell gemeinsam mit dem Schützenverein Hubertus Reichenbach und Kirtabaumaufstellen; 15. Oktober Mitterdorfer Kirtatanz; November 2022 Kegelmeisterschaft mit zweimal Übungskegeln und einmal Meisterschaft. Weitere kurzfristige Termine und Treffpunkte werden frühzeitig über WhatsApp bekanntgegeben.
„Das Dorf braucht euch“
„Das Dorf kommt wieder in Schwung. Daran maßgeblich beteiligt ist auch der katholische Burschenverein. Das ist hinlänglich bekannt und wird sehr geschätzt“, sagte Zweiter Bürgermeister Christian Freisinger. Er hob die Aktivitäten hervor, die unter anderem auch der Brauchtumserhaltung dienen. Letzte schöne Beispiele seien das wieder aktivierte Maibaumaufstellen und die Maifeier. Freisinger dankte den Burschen und zog ein eindeutiges Fazit: „Die Dorfgemeinschaft braucht euch. Wir können uns auf euch verlassen!“
Wie Vorstand Markus Seidl berichtete, kam von einigen Mitgliedern die Anfrage, ob wieder ein Ausflug sattfinde. Den Wunsch könnte man bei genügend Beteiligung erfüllen. Voraussichtlicher Termin wäre von Freitag, 30. September, bis Sonntag, 2. Oktober, mit dem Reiseziel Rüdesheim am Rhein. Zum Ende der Versammlung kam das Burschenlied wieder zu Ehren: „BVR ist seit langem unser Name, unser Stolz ist der Burschenverein“ – auch wenn es schon lange nicht mehr angestimmt werden konnte. (run)