Naturparkverein
Renaturierung: Rimbacher Freibad bekommt ein neues Gesicht

02.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:50 Uhr
Auf dem Gelände des ehemaligen Rimbacher Freibades machten sich die Beiräte ein Bild vom Fortgang der Renaturierungsarbeiten. Es könnte ein Vorzeigeobjekt werden. −Foto: Siegfried Volkner

Im Kollmerhof in Rimbach trat am Dienstag der Beirat des Naturparkvereins Bayerischer Wald/ Bad Kötzting zusammen. Dabei wurde deutlich, dass ohne die Initiativen und Fördermittel des Vereins viele Projekte in den Mitgliedsgemeinden nicht realisiert werden könnten.

Auch derzeit befinden sich einige Vorhaben in der Umsetzungsphase, unter anderem die Renaturierung des Freibadgeländes in Rimbach. Weil abzusehen ist, dass die Fördermittel in Zukunft wohl nicht mehr so umfangreich werden, sollen die Gemeinden ihre Vorhaben umgehend melden.

Der Gastgeber, Rimbachs Bürgermeister Heinz Niedermayer, sagte, ohne den Naturpark könnten wohl viele Projekte in den Gemeinden nicht realisiert werden. Er dankte für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Vorsitzender Franz Müller fügte an, dass es auch für den Naturpark erfreulich sei, wenn mit der Freibadumgestaltung in Rimbach wieder ein größeres Projekt umgesetzt werden könne, das auch das Interesse der Bevölkerung finde. Die Naturparkvereine, so Müller, hätten in der Vergangenheit viel bewegt und einen großen Beitrag geleistet, die Landschaft für Touristen und für Einheimische zu erschließen und Wege zu markieren.

Arracher Moor wird vernässt

Ein großes Anliegen sei unter anderem die Pflege des Arracher Moores, das wieder vernässt werden soll. Da es sich dabei um ein Naturschutzgebiet handele, seien aber die Naturschutzbehörde und die Regierung zuständig. Er wandte ein, dass es diesbezüglich wenig Absprache gebe und die Arbeit des Naturpark zu wenig anerkannt werde.

Den aktuellen Mitgliederstand gab Franz Müller mit 80 an. Ehrenvorsitzender Egid Hofmann sprach sich dafür aus, den ehemaligen Triftweg im Weißen Regen mit den Steinmauern zu erhalten, denn dies sei ein Kulturgut. Mit einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden der seit der letzten Versammlung verstorbenen Mitglieder Georg Altmann aus Lederdorn, Anton Schreindorfer aus Warzenried und Wolfgang Eckl aus Blaibach.

Kassenwartin Gloria Duschinger berichtete, dass von 2020 bis 2022 in der Erholungsvorsorge Maßnahmen mit Gesamtkosten von 249285 Euro und in der Landschaftspflege für 220373 Euro durchgeführt wurden.

Geschäftsführer Hans Braun berichtete, dass im Jahr 2021 Besucherlenkung und Auswertung von Wanderwegen in Lambach am Osser, Aufwertung NK 24 Wasserscheidenweg Markt Neukirchen, Optimierung und Instandsetzung Vogellehrpfad Grafenwiesen und Erneuerung Bohlensteg im Arracher Moor an Einrichtungsmaßnahmen durchgeführt oder bewilligt wurden. An Landschaftspflegemaßnahmen wurden die Umsetzung FFH-Managementplan Arracher Moor und die Renaturierung des ehemaligen Freibadgeländes und Renaturierung des Ochsenbergbaches in Rimbach sowie mehrere private Maßnahmen zur Anlegung und Pflege von Streuobstwiesen in Angriff genommen.

Für das Jahr 2022 wurden als Einrichtungsmaßnahmen die Erneuerung des Lehrpfades Arracher Moor, Erweiterung des Holzwegs und Gesundheitspfades in Lam sowie als Landschaftspflege Maßnahmen im Arracher Moor und Heckenpflanzung in Lohberg beschlossen. Der Naturparkverein übernehme die erforderlichen Eigenmittel. Der Geschäftsführer wies darauf hin, dass für das Jahr 2023 von den Gemeinden nur eine Maßnahme angemeldet wurde. Bis Mitte Dezember können noch Meldungen abgegeben werden, die in das Jahresprogramm 2023 aufgenommen werden sollen.

Hans Braun nahm an, dass Fördermittel nicht mehr im bisherigen Umfang bereitgestellt werden. Deshalb sollten entsprechende Anträge umgehend gestellt werden. Im Rahmen eines fischökologischen Gutachtens für eine geplante Wasserkraftanlage wurde im Seebach und Weidenbach elektrobefischt. Auf einer Bachstrecke von 300 Metern wurden 21 Bachforellen und 13 Bachsaiblinge festgestellt. Dies sei erfreulich, da diese Gewässer vor Jahren durch den sauren Regen praktisch tot waren. Beschlossen hat der Beirat auch, dass das Quad trotz der hohen Reparaturkosten im vergangenen Jahr weiter betrieben werden solle. Der Geschäftsführer wies weiter darauf hin, dass die Naturparke in das KULAP-Programm und den Bayerischen Streuobstpakt zum Erhalt von Heckenlandschaften und Streuobstwiesen aufgenommen wurden.

Filmaufnahmen am Haidstein

Gebietsbetreuerin Anette Lafaire betonte, dass die Filmaufnahmen am Haidstein ein großer Erfolg waren. Sie belegten den 4. Platz von 18. Weitere Berichte über Naturparkthemen wurden im Fernsehen gesendet. Der Antrag von Gebietsbetreuerin Anette Lafaire, am Kleinen Arbersee eine Infotafel über den Borkenkäfer aufstellen zu können, wurde einstimmig befürwortet.

Als die Tagesordnung abgearbeitet war, lud Bürgermeister Heinz Niedermayer die Beiräte ein, sich im ehemaligen Freibad in Rimbach vom Fortgang der Renaturierungsarbeiten ein Bild zu machen. Die Beiräte waren beeindruckt, was aus dem stark verwilderten Gelände entstehen soll. Diese Maßnahme könne ein Vorzeigeobjekt werden, in dem die Arbeit des Naturparkvereins sichtbar werde, war die einhellige Meinung. Gerade die Freilegung des derzeit noch verrohrten Ochsenbergbaches, der ein neues Bachbett bekommt, wurde als Gewinn für Natur und Landschaft angesehen.