Sport im Landkreis Cham
Ab 2023: Sparte der Stockschützen in Willmering-Waffenbrunn stillgelegt

05.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:39 Uhr
Nach der Ehrung (v. li.): Uwe Nachreiner, Sepp Schießl, Wolf Fischer, Stefan Röckl und Bürgermeister Sepp Ederer −Foto: Hans Schmelber

Ganz auflösen oder nur stilllegen? Das war am Freitag die Frage bei der Jahresversammlung der Abteilung Stockschützen in der SpVgg WiWa im Bergasthof Hastreiter in Waffenbrunn. Nach langer Diskussion entschied man sich mit neun Ja-Stimmen und fünf Enthaltungen.

Das Ergebnis: Die Abteilung wird zunächst für fünf Jahre stillgelegt. Vorausgegangen war eine lebhafte und zum Teil kontroverse Diskussion.

Noch-Abteilungsleiter Uwe Nachreiner startet e mit seinem kurzen Bericht, der mit der Wintermeisterschaft der Kreisoberliga in Weiden im Februar 2022 begann. Erreicht wurde da der 8. Platz. Die Klasse gehalten werden konnte bei der Sommermeisterschaft im Juni in Regenstauf.

„Es wurden auch alle gemeldeten Turniere besucht“, versicherte Nachreiner und zollte den sechs Spielern, die das ermöglichten, großen Respekt. Leider fiel das eigene Turnier im August buchstäblich ins Wasser, die Platzierungen an diesem Tag wurden dann ausgelost.

Beim Kreiszielschießen im Sommer in Untertraubenbach starteten Uwe Nachreiner und Hans Grund, und Nachreiner qualifizierte sich dabei für das Bezirkszielschießen Sommer. Durch seine Platzierung hätte er auch Startrecht beim Bezirks-Winterzielschießen auf Kunsteis in Regensburg gehabt. Er trat aber nicht an.

Alle zwölf Turniereinsätze bestritt Wolfgang Fischer, dicht gefolgt von Sepp Schießl mit elf Einsätzen sowie Hans Grund und Martin Sperl mit jeweils zehn Einsätzen. Uwe Nachreiner kam auf drei Einsätze, Alois Höcherl und Albert Karl hatten jeweils einen Einsatz.

„Im Herbst wurde von einigen aktiven Spielern beschlossen, den Spielbetrieb aufgrund der Personalsituation zum 31. Dezember 2022 einzustellen. Die Abmeldung schickte ich dann unserem Verband, und nach 14 Tagen und vielen sinnlosen Telefonaten wurde dies bestätigt“, informierte Nachreiner. Persönliche Anmerkung seinerseits: „DESV und BESV kann man in die Tonne treten.“

Anlage bleibt verfügbar

Ob man die Anlage nach der Stilllegung noch benutzen kann, fragten einige Mitglieder. Und sowohl Nachreiner als auch Stefan Röckl, 2. Präsident der SpVgg WiWa, bejahten dies. Man wolle dazu auch einen Raum im Häusl einrichten, in dem dafür benötigte Ausrüstung aufbewahrt werden kann und dann zur Verfügung steht. Der Pachtvertrag für die Anlage, die der Gemeinde Waffenbrunn gehört, laufe vorerst im nächsten Jahr aus, das habe aber auf die Entscheidung der Stilllegung keinen Einfluss gehabt.

Vorerst zum letzten Mal erfolgte dann noch eine Ehrung (siehe Infoteil). „Die Mitglieder sind auch alle beim Verband abgemeldet“, bestätigte der Noch-Abteilungsleiter, nicht aber beim Hauptverein, die könnten ja auch noch in anderen Abteilungen gemeldet sein. Mitgliedsbeiträge würden aber nicht mehr abgebucht, versicherte Nachreiner.

„Was passiert dann mit dem Kassenbestand?“ tauchte als Frage nach dem Kassenbericht von Wolfgang Fischer auf. Das Geld kommt auf ein Sonderkonto im Hauptverein und steht da für einen eventuell späteren möglichen Neuanfang zur Verfügung, hieß es.

Vizepräsident Stefan Röckl leitete zur Abstimmung über, die mit dem bereits erwähnten Ergebnis endete. „Die Geselligkeit war bei euch Stockschützen immer im Vordergrund“, resümierte Bürgermeister Sepp Ederer und bedauerte den Anlass der Versammlung mit der beschlossenen Stilllegung. „Vielleicht findet sich ja in absehbarer Zeit wieder jemand, der diese Abteilung wieder ins Leben ruft“, hoffte der Gemeindechef. Sie wollen sich auch nicht so schnell aus den Augen verlieren, waren sich viele der anwesenden Mitglieder einig.

Das letzte Wort hatte Wolfgang Fischer. „Liebe Eisstockkameraden, liebe Gäste, leider geht die Geschichte der Stockschützen Waffenbrunn in wenigen Tagen nach fast 25 Jahren zu Ende. Deshalb wäre es eigentlich angebracht, einen Rückblick auf diese Zeit zu halten.

Geschichte in Heftform

Ich will mir und euch aber einen längeren Rückblick ersparen. Das, was es zu sagen gibt, habe ich in einem kleinen Heft zusammengefasst, das jeder mitnehmen und vielleicht zu Hause aufbewahren kann. Daraus geht hervor, wie es 1998 zur Gründung der Abteilung kam, wie sich die Stockschützen Waffenbrunn im Laufe der Jahre entwickelt haben, welche Erfolge erreicht wurden, wie wir am gesellschaftlichen Leben teilgenommen haben, wer die meisten Einsätze hatte, wer bis zuletzt der Abteilung die Treue gehalten hat und wie ich die Zukunft des Stocksports sehe.

Jeweils ein Exemplar dieses Heftchens darf ich den Bürgermeistern überreichen und hoffe, dass sich dafür ein Plätzchen in den gemeindlichen Archiven findet. Damit auch noch im nächsten Jahrhundert eine Erinnerung an die Waffenbrunner Stockschützen vorhanden ist. In diesem Sinne danke ich euch allen für die Kameradschaft im zurückliegenden Vierteljahrhundert und wünsche für die Zukunft sportlich wie privat alles Gute.“

− fsh