Feierlichkeiten
Pfarrer Sebastian Scherr offiziell im Amt

Chammünsters neuer Seelsorger wurde mit einem Festgottesdienst, mit feierlicher Musik, Salutschüssen und einem Empfang begrüßt.

28.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:16 Uhr
Holder Hierl
Ministranten, Vereinsabordnungen, Priesterkollegen, Vertreter der Stadt und der Pfarrei sowie die Familie begleiteten Pfarrer Sebastian Scherr zu seiner Pfarrkirche. −Foto: Holder Hierl

Am Sonntag war Bundestagswahl. Da darf jeder Bürger seine Stimme abgeben. Damit werden Weichen gestellt für die Zukunft des Landes. Eine Parallele dazu sah Dekan Michael Reißer zur Amtseinführung von Sebastian Scherr als neuer Pfarrer der Pfarrei Mariae Himmelfahrt Chammünster. Zwar hätten die Gläubigen nicht wählen können, welchen Kandidaten sie wollten, das bestimme der Bischof, aber durch die Besetzung der Pfarrstelle würden auch hier Weichen neu gestellt. Das wurde mit einem festlichen Gottesdienst und einem Empfang im Pfarrheim gefeiert. Viele Menschen strömten am Sonntagnachmittag zur Pfarrkirche in Chammünster und passierten die Eingangskontrollen. Denn damit möglichst viele Menschen teilnehmen konnten, galt die 3G-Regel für alle Mitfeiernden an der Einführung von Pfarrer Scherr in seiner neuen Wirkungsstätte. Beim Pfarrheim versammelten sich derweil Fahnenabordnungen und Vertreter der örtlichen Vereine und derer, in denen Pfarrer Scherr in Oberisling Mitglied ist sowie von seiner Studentenverbindung, weiter 17 Ministranten und 18 Geistliche, dabei Regionaldekan Holger Kruschina, außerdem Bürgermeister, Stadträte, Familie und Freunde des Pfarrers.

Gegen 16 Uhr setzte sich bei Festgeläut ein Zug zur Kirche in Bewegung, in Takt gehalten von den Godlmusikanten mit einem kernigen Marsch. Vor der Kirchentüre empfingen Kirchenverwalter Jürgen Steinkirchner und Pfarrgemeinderatssprecher Franz Schneider die Gäste und hießen Dekan Reißer und Pfarrer Scherr im Namen der Pfarrgemeinde willkommen und baten um gute Zusammenarbeit „zum Segen für uns und die ganze Kirche“. Dekan Michael Reißer übergab nun im Auftrag des Bischofs die Pfarrkirche an den neuenPfarrer: „Öffne nun die Tür zur Kirche für deine Pfarrgemeinde und öffne deren Ohr für das Wort Gottes.“ Unter feierlichem Orgelspiel von Hubert Bauer zogen alle ins Gotteshaus ein, äußerst ein festliches Bild. „Ein Haus voll Glorie schauet“ sangen die Gläubigen passend dazu und Dekan Reißer begrüßte alle zur Einführung von Pfarrer Scherr in seiner Pfarrkirche. Mit dem Kyrie aus Mozarts „Orgelsolomesse“ setzten der Kirchenchor Chammünster unter Leitung von Claudia Bauer und ein Streichquintett einen ersten Glanzpunkt, dem gleich das freudige Gloria folgte.

Zwei Ministranten trugen gekonnt die beiden Lesungen vor, aus denen Dekan Reißer in seiner Predigt einen Satz aus dem Buch Numeri aufgriff: „Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde ...!“ Das sei die schöne Vision Mose gewesen, die seitdem für alle Getauften gelte: Jeder ist ein wichtiger Stein im Gefüge Kirche. Jeder hat da, wie in der Demokratie, eine Stimme.“ Nach der Predigt führte der Dekan Pfarrer Sebastian Scherr an die Stellen der Kirche, die für ihn bei den Gottesdiensten wichtig sind, Priestersitz, Ambo und Altar, und wies ihn auf die dort zu vollziehenden Dienste hin. Nach den Fürbitten kam die Messe festlich mit Chorgesang zur Gabenbereitung. Einen Schrecken jagten die Oberislinger Böllerschützen den Messbesuchern ein, als sie zur Wandlung je einen Salutschuss vor dem Portal abfeuerten. Nach dem Schlusssegen bat Pfarrer Scherr Bürgermeister Martin Stoiber ans Mikrofon, weil beim anstehenden Stehempfang die Aufmerksamkeit nicht so gegeben sei. Stoiber hieß Sebastian Scherr im Namen der Stadt als Pfarrer der Urpfarrei der Region, „einer schönen Gemeinde mit schönem Pfarrzentrum“, willkommen. Er habe ihn schon beim Schulbeginn kennengelernt, als Scherr sich als Mensch gezeigt habe, der möglichst vielen Menschen begegnen wolle. Scherr habe den Pfarrhof bereits zu einem Ort der Begegnung gemacht, sei durch seine offene Art schon Teil der Gemeinde geworden.

Weitere solch schöne Begegnungen wünsche er ihm, er habe ja die Gabe, die Mitmenschen zu erreichen. Ein kleines Geschenk der Stadt übergab er dem neuen Bürger der Stadt. Am Ende des Festgottesdienstes jubelten alle im „Te Deum“ Gott ihren Dank für seine Gnaden und den eigenen Pfarrer zu. Vor der Kirche formierte sich dann wieder ein Zug, den die Godlmusikanten zum Pfarrzentrum führten, wo Ministranten und Priester den neuen Pfarrer mit Beifall durch ein Spalier zum Pfarrheim begleiteten. Die Musikanten spielten ihm noch ein Ständchen, bevor die Böllerschützen erneut ihre Handbüchsen luden und eine Salve und dann einen Salutschuss zu Ehren ihres Schützenbruders in den Himmel donnerten. Danach kehrten alle ins Pfarrheim und das Partyzelt nebenan ein, wo Caterer Heitzler ein tolles Buffet mit lauter kleinen Köstlichkeiten aufgebaut hatte, das die Gäste nach und nach plünderten, während die Musikanten weiter aufspielten. Und es entwickelten sich angeregte Gespräche, wie es in der „Stadt der Begegnungen“ Cham und ihrem geistlichen Ursprung Chammünster sein soll. (chi)