Umwelt
Artenreiche Wiesen schützen Gewässer

Die Stadt Neustadt a. d. Donau hat rund zehn Hektar Äcker, Wiesen und Wälder gekauft, um das Donautalprojekt voranzutreiben.

27.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:16 Uhr
Bürgermeister Thomas Memmel befüllt im Beisein von VöF-Geschäftsführer Klaus Amann die Sähmaschine. −Foto: Andreas Frahsek

Mit der Einführung der Gewässerrandstreifen dürfen landwirtschaftliche Äcker nicht mehr bis zum Gewässerrand bewirtschaftet werden.

Ein verpflichtender fünf Meter breiter Wiesenstreifen zwischen den natürlichen Gewässern und den Ackerflächen sorgt in Zukunft dafür, dass im besonderen bei Starkregen und Hochwasser weniger Ackerboden in die Gewässer geschwemmt wird, der die Wasserqualität, Fische und Libellen beeinträchtigt.

Zudem sollen auf diesen Streifen Pflanzen und Tiere einen Lebensraum finden, sich entlang der Gewässer ausbreiten und zudem die Lebensräume miteinander vernetzen, teilt Landschaftsarchitekt Andreas Frahsek vom VÖF mit. Im Zuge des Donautalprojekts hat die Stadt Neustadt an der Donau rund zehn Hektar Äcker, Wiesen und Wälder gekauft, auf denen die Stadt zusammen mit dem Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. gezielte Naturschutzmaßnahmen durchführen kann.

Einer dieser Äcker liegt in Irnsing und grenzt direkt an die Kels.

„Auf dieser Fläche möchten wir aktiv den Schutz der Kels stärken, indem wir nicht nur den Gewässerrand einhalten, sondern die ganze Fläche in eine Wiese umwandeln und damit den Nährstoffeintrag in das Gewässer maximal reduzieren“, sagt Bürgermeister Thomas Memmel, während der Traktor die Samen von über 40 Gräsern und Kräutern auf der rund 5000 Quadratmeter großen Fläche verteilt.

„Darunter sind auch seltene Pflanzenarten, die wiederum wichtige Futterpflanzen für Insekten sind“, ergänzt Andreas Frahsek vom VöF.

Zum Beispiel sind die Raupen des Schmetterlings namens Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling einzig auf den Großen Wiesenknopf als Futterpflanze angewiesen.

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Das BayernNetzNatur-Projekt zwischen Neustadt a. d. Donau und Weltenburg im Zeitraum 2019 bis 2023 hat nach Mitteilung von Landschaftsarchitekt Andreas Frahsek vom VÖF ein Gesamtvolumen von 1 000 000 Euro.Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., Wildland-Stiftung, Stadt und Landkreis Kelheim, Stadt Neustadt a. d. DonauBayerischer Naturschutzfonds1600 Hektar im Donautal von Neustadt bis KelheimArtenreichtum: 76 Arten der Roten Liste kommen dort vor.

Die neue Wiese wird nicht sich selbst überlassen. Memmel und der VöF betonen, dass die Wiese weiter eine landwirtschaftlich genutzte Fläche bleibt. Sie kann nur in ihrer ökologischen Qualität erhalten werden, wenn einerseits keine Dünger und Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden, andererseits aber regelmäßig gemäht wird – „Schutz durch Nutzung“.