Naturserie
„Auch wir sind Kelheim“: Mohrenfalter

Der Schmetterling kann für seinen Namen nichts. Und vom Streit der Menschen um den Namen weiß er zum Glück auch nichts.

07.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:06 Uhr
Christine Linhard
Wasserdost-Nektar ist für Schmetterlinge wie den Mohrenfalter einfach lecker. −Foto: Michael Jobst

Bei diesem friedlichen Gruß aus warmen Sommertagen ist von Zwietracht und Streit nichts zu spüren, und das Foto-Objekt, der Weißbindige Mohrenfalter, weiß auch nichts davon. Doch auch Schmetterlingskundler führen Wortgefechte bis weit unter die Gürtellinie, wenn angeregt wird, alte Namensgebungen kritisch zu überdenken. So bei den bayernweit 26 Arten der Gattung Erebia (lateinisch: dunkel). Sie haben im Deutschen den mittlerweile umstrittenen Namen „Mohren-Falter“. Natürlich deshalb, weil sie im Gegensatz zu Weißlingen und Bläulingen eine auffallend dunkle Flügelgrundfarbe haben. Ist das ein Grund, sie umzubenennen? Jedenfalls sollte man sich auch bei Naturnamen bewusst sein, wie sie sich entwickelt haben. Apropos Entwickeln: Sein Raupenstadium erlebt der „Milchfleck“, wie er wegen des hellen Bands auf der Flügelunterseite auch genannt wird, bei uns an Magerrasen-Gräsern wie Trespe und Schwingel. Der Falter selbst kehrt dagegen gerne, wie auf dem Foto, auf Waldwegen beim Wasserdost ein. Mit diesen Vorlieben ist er unter Schmetterlingen übrigens nicht allein!

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