Kultur
Ein Füllhorn musikalischen Könnens

Von Klassik bis Kletzmer, von Filmmusik bis Rock war alles geboten am Serenadenabend der katholischen Pfarrgemeinde.

02.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:41 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
Markus Koppe, Martina Stangl, Stephanie Specht und Karin Gruber (von links) befassten sich musikalisch mit Engeln. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Zwei Erkenntnisse brachte der neu aufgelegte Serenadenabend, veranstaltet von der katholischen Kirchengemeinde: Bad Abbach verfügt über sehr hochwertige musikalische Talente. Und: Es ist schön, wieder gemeinsam einen Abend bei bester Unterhaltung zu verbringen.

Der Kursaal war locker bestuhlt, die Einlasskontrollen waren streng und so stellte sich schnell eine entspannte Atmosphäre ein schon bevor sich auf der Bühne etwas tat. Moderatorin Bettina Grünewald machte dann fast schon entschuldigend darauf aufmerksam, dass man nun auf der Bühne so weit wäre. Sehr schnell gehörte die Aufmerksamkeit des Publikums dann der ersten Interpretin. Elena Koppe, ein junges musikalisches Multitalent, zog die Zuhörer mit einem Stück für Cornet in ihren Bann. Wenig später zeigte sie, dass sie nicht nur das Blechblasinstrument perfekt beherrschte. Gemeinsam mit ihrem Vater Markus Koppe spielte sie ein Duo für zwei Violinen.

Große Begeisterung erntete auch die junge Pianistin Lisa Ruhland, die das Publikum mit der Mondscheinsonate verzauberte. Geradezu furios wurde es auf der Bühne, als Silvia Arndt, begleitet von Stephanie Specht am Flügel, eine Arie aus Figaros Hochzeit sang und dabei stilecht gewandet in eine ihrer Lieblingsrollen, die des Pagen Cherubino, schlüpfte. Viele begeisterte Rufe gab es auch für die hinreißende Kletzmer-Musik von Karin Gruber und Martina Stangl. Manfred Zollner holte die Atmosphäre der großen weiten Welt in den Kursaal als er zunächst das Publikum Englisch sprechend unterhielt, bevor er mit Brigitte Hanl und Oliver Schneider musikalisch losrockte.

Doch Bad Abbach ist nicht nur mit hochwertigen Interpreten verwöhnt. Zwei Männer aus dem geistlichen Führungsgremium der katholischen Pfarrgemeinde hatten auch zur Feder gegriffen. Pfarrer Anton Dinzinger thematisierte am Klavier „Die Launen von Abbach“, wie er seine Komposition genannt hatte. In dem Stück wechselten permanent Tonart und Rhythmus. Damit spiegle er die Wechselhaftigkeit der Menschen wider, erklärte Dinzinger. Und fügte an: „Man muss immer so spielen, dass sich die Leute identifizieren können.“ Er war erst ziemlich zum Schluss des Konzerts dran und musste bis dahin mit einer gehörigen Portion Aufregung zurecht kommen.

Ein Multitalent ist offensichtlich auch Pastoralreferent Tobias Wechler. Er widmete sich dem „Zauber des Neuen“, frei nach den berühmten Zeilen aus Hermann Hesses Gedicht „Stufen“: Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ... Über diesen Zauber philosophierte Wechler nicht nur mit einem anspruchsvollen Text, sondern ebensolcher Melodie. Ein Lied, zum genauen Hinhören. Am Schlagzeug begleitete ihn dabei Florian Stangl.

Die Besucher waren allesamt begeistert. Ein Abend „rundum zum Wohlfühlen“ urteilte zum Beispiel Grundschulrektorin Margit Lermer. Sie besuchte zum ersten Mal ein Serenadenkonzert und war „sehr, sehr überrascht“, welch vielfältige Talente Abbach habe. Auch stellvertretender Bürgermeister Reinhold Meny hob diese Qualität hervor.