Jubiläum
Frauenunion Neustadt a.d. Donau feiert ihr 40-jähriges Bestehen

10.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:43 Uhr
Josef Kastl
MdL Petra Högl (li) bedankte sich zusammen mit den Ehrengästen für die langjährige Treue bei Mitgliedern der Frauenunion Neustadt a.d. Donau. −Foto: Josef Kastl

Vor 40 Jahren waren Frauen kaum in politischen Gremien zu finden. In Neustadt a.d. Donau beschlossen 20 Frauen am 25. März 1983 mit der Gründung eines Ortsverbandes, sich in das politische Geschehen der Stadt und des Landkreises einzubringen.Genau 40 Jahre danach trafen sich rund 60 geladene Gäste aus dem Landkreis, dem Regierungsbezirk und dem Landtag zu einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Vitus und einem kleinen Festakt im Bürgersaal von Neustadt a.d. Donau.

Die damalige Kreisvorsitzende Franziska Brandstetter, so die Vorsitzende Franziska Sigl in ihrem Rückblick, hatte im Jahr 1983 angeregt, auch in Neustadt einen Ortsverband zu gründen. Im Gasthof Gigl wurde eine Vorstandschaft gewählt mit Renate Schilz als erster Vorsitzenden. Mit Vorträgen, Gesprächsrunden aber auch gesellschaftlichen Feiern wurden die Mitglieder der selbstständigen Arbeitsgemeinschaft über aktuelle Themen und Entwicklungen informiert.

Die ersten Vorsitzenden Renate Schilz, Henriette Mühlhäusser, Franziska Brandstetter, Anita Rappl, Hildegard Kraus, Regina Bauer und Franziska Sigl organisierten die Teilnahme an politischen Veranstaltungen und Informationsfahrten nach München, Berlin, Brüssel und Straßburg.

Aktiv Gesellschaft gestaltet

Bei vielen gesellschaftlichen Veranstaltungen und in sozialen Einrichtungen in der Gemeinde Neustadt, wie Spielwoche, Weihnachtsmarkt oder Altenheim bringen sich die Frauen aktiv in das gesellschaftliche Leben ein.

Für Bürgermeister Thomas Memmel ist klar: „Es gibt Lebensbereiche und Situationen, in denen Frauen uns Männer einfach überlegen sind. Ihr seid die Expertinnen, wenn es um Familie, Kinder, Pflege und Soziales geht. Hier sind Frauen eine Bedingung dafür, dass das Ergebnis auch gut ist.“

Die Kreisvorsitzende der Frauenunion, Gudrun Weida, zeigte sich erfreut über die Entwicklung zum mitgliederstärksten Ortsverband im Landkreis Kelheim mit 66 Mitgliedern.

Wunsch ging in Erfüllung

Für die Initiatorin, Kreis-Ehrenvorsitzende Franziska Brandstetter, „ging am 25. März 1983 ein Wunsch in Erfüllung“. Sie ist dankbar für den „mutigen Schritt, der zu der Zeit nicht selbstverständlich war“. Auf die gesellschaftliche Stellung der Frau vor 40 Jahren blickte auch MdL Petra Högl mit dem Hinweis, „damals wurde die erste Frau in die Besetzung der Berliner Philharmoniker aufgenommen“. Für sie ist „jede Frau, die sich für das entscheidet, was sie machen will, eine starke Frau“.

In ihrer Festrede hinterfragte die stellvertretende Bezirksvorsitzende der Frauenunion, Ida Hirthammer die Frauen in Politik und Gesellschaft. Die Frauenquote zeige, dass Frauen unterrepräsentiert sind. Sie forderte die Frauen auf: „Trauen wir uns ein bisschen mehr zu. Überwinden wir unsere Bedenken, dass wir die Erwartungen nicht erfüllen können.“

Bezirksrätin Hannelore Langwieser gratulierte mit einem Gedicht über die „Hoamat für‘n Menschen, das wichtigste Stück“. Für sie sind „Frauen und Mütter dazu da, diese Heimat zu bewahren und zu fördern“.

Für 40-, 35- und 25-jährige Mitgliedschaft überreichte Petra Högl an die langjährigen Mitglieder Urkunden und ein Blumengeschenk. Die „Mühlhausener Zwoa“ sangen humorvolle „Frauenlieder“ in bayerischer Mundart.