Freizeit
Neustadts Geschichte wird erlebbar

Neustadt plant einen Themenweg zur Regionalgeschickte. So kann sich jeder bei verschiedenen Stationen informieren.

03.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:41 Uhr
v.l.n.r.: Anne-Katharina Mahle, LEADER-Geschäftsführer Klaus Amann, Landrat Martin Neumeyer, Bürgermeister Thomas Memmel, Kämmerer Markus Englert, Andrea Holzapfel, Stadtheimatpfleger Eduard Albrecht −Foto: Monika Hummel

Was eine Ulmer Schachtel ist, was es mit der Fronfischerei auf sich hat, wo der Ochsenweg entlangführt und wozu er diente – dies und vieles mehr können interessierte Besucher und Besucherinnen sowie Einheimische bald in Neustadt an der Donau selbst erfahren und erleben. Die Stadt plant einen Themenweg zur Regionalgeschichte, der gezielt und mit Hilfe moderner Medien an kulturhistorisch interessante Stationen der Stadt führt und bauliche Sehenswürdigkeiten herausstellt. Die Informationen können auch über das Handy barrierefrei als Audiodateien abgerufen werden.

Die Wegeführung und die Texte auf Infotafeln, auf der Homepage, in Broschüren und Audios werden in Zusammenarbeit mit dem Stadtheimatpfleger Eduard Albrecht konzipiert. Bürgermeister Thomas Memmel hebt hervor, dass auch Schulklassen von dem Angebot profitieren und in Neustadts reiche Geschichte vor Ort eintauchen können. „Der Geschichtsweg steht allen Bürgern offen. Die Erlebniswanderung beginnt und endet am Storchenwirt am Stadtplatz. Interessierte Besucher können am dortigen modernen Heimatmuseum weitere vertiefende Informationen zur Stadtgeschichte einholen“, so Memmel. „Anhand von Wegmarkierungen mit wiedererkennbarem Design werden die Besucher sicher geleitet. Auch auf unserer Internetseite und in einer begleitenden Broschüre wird auf den Themenweg eingegangen.“ Sogar auf die besten Fotomotive will die Stadt die Besucher hinweisen, indem sie die sogenannten picture points beispielsweise als Bildrahmen andeutet. So veranschaulicht das neue Angebot Geschichtswissen in ansprechender Gestaltung und stellt ein wertvolles zusätzliches Freizeitangebot dar. Nach dem Start beim Storchenwirt - ebenfalls ein Leader-Projekt – führt der Weg zumeist an der Stadtmauer entlang, kreuzt aber auch die Altstadt, die nicht zuletzt durch die Innenstadtgestaltung, der Neuanlage des Stadtwalls in der Herrenstraße, dem Fassadenfarbkonzept in der Innenstadt, dem Ausbau der Regensburger Straße, der Sanierung des Storchenwirts und der denkmalgerechten Sanierung des „Blauen Hauses“ sehr attraktiv geworden ist. Den Aufbau der Stadt erläutert Stadtheimatpfleger Eduard Albrecht: „Neustadt ist eine wittelsbachische Gründungsstadt mit einer mittelalterlichen Altstadt mit Wall, Graben, Stadtmauer und Türmen. Die überregionale Bedeutung der Stadt ergibt sich aus ihrer Lage an wichtigen Verkehrsrouten, wie z.B. der römischen Donaustraße.“ Mit dem Projekt will die Stadt die Vielzahl an kulturhistorischen Besonderheiten, die jedoch sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen oft kaum bekannt sind, aus dem Verborgenen herausholen und bekannt machen. Der Themenweg bietet nach Fertigstellung ideale Rahmenbedingungen für thematische Führungen und Aktivitäten insbesondere für Gäste- und Stadtführer*innen, aber auch für Lehrkräfte und Erzieher*innen.

Landrat Martin Neumeyer freut sich über die Bewilligung der EU-Fördergelder aus dem Leader-Fonds. „Das Projekt ist ein Gewinn für den Landkreis Kelheim. Es zeigt, wie Geschichte für Jung und Alt erlebbar gemacht werden kann, erläutert Neumeyer, der auch Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe ist. „Ein kulturhistorischer Erlebnisweg mit dieser Qualität kann auch als Vorbild für andere dienen. Mit Hilfe von Leader können wir wiederum gute Impulse in der Region setzen“, so der Landrat. Die Förderung der EU übernimmt knapp die Hälfte der Nettokosten für die Konzeption und die Anlage des Weges mit Besucherlenkung und Informationstafeln. So wird das Projekt über zwei Jahre mit 50 % aus dem Leader-Fonds unterstützt. Leader-Geschäftsführer Klaus Amann: „Mit Leader versuchen wir, die kulturellen Werte des Landkreises zu bewahren und ihre Wertschätzung zu erhöhen, was wiederum mit einer Verbundenheit der Bevölkerung mit ihrer Region einhergeht. Der Geschichtsweg folgt genau unserem Leader-Leitgedanken: Zusammenwachsen & zusammen Wachsen“.