Kunst
Schöpfung im Fokus einer Ausstellung

Skulpturen und Treibholz zeigen die Schönheit der Schöpfung. Jürgen Frömberg präsentiert die Werke in der Pfarrkirche St. Josef.

20.10.2020 | Stand 16.09.2023, 4:34 Uhr
Renate Beck
In seinem Atelier gibt Jürgen Frömberg der „Dornenkrone“ den letzten Schliff. Am Wochenende stellt er sie mit weiteren Exponaten in der Pfarrkirche aus. −Foto: Renate Beck

Die Schöpfung steht am 24. und 25. Oktober im Mittelpunkt der Pfarrkirche St. Josef. An diesem musikalisch umrahmten Wochenende dient der Kirchenraum nicht nur als Ort für den Jubiläumsgottesdienst „50 Jahre St. Josef“, sondern auch für die Ausstellung „Schöpfungsverantwortung“. Der Künstler Jürgen Frömberg präsentiert den Besuchern seine Skulpturen sowie Objekte aus Treibholz und Werke in Acryl.

Wie Pfarrer Hans-Jürgen Koller berichtet, fertigte Jürgen Frömberg vor knapp drei Jahren ein Kreuz für das Pfarrbüro an. Als Rohstoff benutzte der Ihrlersteiner Künstler gefundenes Treibholz. Da derzeit sehr viele Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie ausfallen müssen und das Serenadenkonzert im September sehr gut bei Mitwirkenden und Besuchern ankam, entschloss man sich für eine weitere Veranstaltung in einem überschaubaren Rahmen. Die Idee zu einer Ausstellung mit ihm als Kunstschaffenden entstand laut Pfarrer Koller „weil Jürgen schon öfters erzählte, dass er gerne mit Treibholz arbeitet“. Schnell kam der Gedanke, dass die Schöpfung ja auch ein Kirchenthema sei. Zudem passe die Verantwortung für die Schöpfung auch gut zum Anlass „50 Jahre Kirche St. Josef“. Als Beispiel erwähnen Pfarrer und Künstler die nachhaltige Energieversorgung durch die Photovoltaikanlage auf dem Kirchendach. „Mit deren Bau wurde schon damals ein Zeichen der Verantwortung gesetzt“, sagt Pfarrer Koller. Als langjähriger Organist ist Jürgen Frömberg mit der Schöpfungsglaube vertraut. Zusätzliche Ideen für die Ausstellung habe er aus dem Buch Genesis gezogen. Die „Dornenkrone“ mit dem Treibholz in Form eines Christuskörpers (siehe Bild) ist nur eine seiner vielen Schöpfungsideen für die Ausstellung in der Kirche. Die runde Scheibe mit der Dornenkrone ist aus einem Stück Lindenholz geschnitzt und mit 24 Karat vergoldet. Eindrucksvoll hebt die braune Gouache-Farbe die Dornenkrone hervor.

Die Fundorte seiner Treibhölzer sind oftmals kurios. „Einmal war ich per Rad an der Salzach unterwegs“, berichtet Jürgen Frömberg. Dabei entdeckte er einen mit Wasser vollgesaugten Telefonmasten im Fluss. „Ich hab ihn aus dem Wasser gezogen und mit meiner kleinen Säge aus dem Handgepäck etwas zerteilt, auf mein Fahrrad gehievt und unter den fragenden Blicken der Spaziergänger etwa drei Kilometer lang den Salzachradweg entlang geschoben“, erzählt der Künstler.

Mindestens 25 Exponate will der Ihrlersteiner in der Kirche präsentieren. Wie zur „Dornenkrone“ hat Frömberg zu jedem Ausstellungsstück ein paar Gedanken verfasst. Er verrät: „Und auch noch zum Schluss eine Frage, die zum Nachdenken anregen soll.“ Am Sonntag von 16 bis 17 Uhr interpretiert die Bischöfliche Konservatorin Dr. Maria die Werke. Der Künstler Jürgen Frömberg freue sich bereits jetzt auf regen Austausch mit den Besuchern. Käuflich sind seine Werke „in der Regel eher nicht“ zu erwerben, wie der Künstler sagt.