Umwelt
Terrassenstruktur wieder hergestellt

Der Landschaftspflegeverband aus Kelheim hat kürzlich die historische Kulturlandschaft oberhalb von Weltenburg bearbeitet.

17.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:23 Uhr
Landwirt Georg Eichhammer, Andreas Frahsek und Klaus Amann (VöF) und Bürgermeister Christian Schweiger besichtigen die Flächen. −Foto: Stadt Kelheim, Yvonne Kandziora

Ackerflächen, die sich wie Terrassen an Hangflächen aneinanderreihen, sind aus unserer Kulturlandschaft weitgehend verschwunden. Man kennt sie vielleicht noch aus Weinbaugegenden, Gebirgslagen oder Reisen in südliche Länder, wo die Landwirtschaft mit viel Mühe versucht, Hanglagen fruchtbar zu machen, berichtet der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. Diese oftmals sehr kleinen Flächen weisen eine enorme Strukturvielfalt auf. Diese zieht dann wiederum eine hohe Vielfalt an Tieren und Pflanzen nach sich. Das vom Bayerischen Naturschutzfonds geförderte Donautalprojekt hat das Ziel, die Artenvielfalt im Donautal zwischen Neustadt a.d. Donau und Weltenburg zu erhöhen. Das Hauptaugenmerk des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF e.V. liegt auf den sogenannten Offenlandlebensräumen. Einer der kürzlich bearbeiteten Bereiche ist die historische Terrassenstruktur oberhalb von Weltenburg.

Die ursprünglich steilen Hänge waren landwirtschaftlich nicht nutzbar. Deshalb wurden vor vielen Generationen mühevoll Terrassenstrukturen geschaffen, um kleine Felder und Wiesen anlegen zu können. Diese historisch gewachsene Kulturlandschaft verlor in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung und so ging das Mosaik aus extensiv genutzten Wiesen, Ackerflächen und Feldgehölzen mehr und mehr verloren und die Flächen verbuschten. Im Zuge des Donautalprojekts wurden die Wiesenterrassen im Winter entbuscht und im Spätsommer erneut gepflegt. Ein vormals überwucherter Acker wurde von Gebüsch befreit und diesen Sommer erstmals wieder als Acker genutzt. Die Flächen werden nun extensiv bewirtschaftet, das heißt kein Dünger und keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt. „Der kleinräumige Wechsel aus Gehölz-, Acker- und Wiesenflächen bietet wichtigen Lebensraum für viele Pflanzenarten und Insekten“, erklärt Andreas Frahsek vom VöF. Kelheims Bürgermeister Christian Schweiger ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass wir hier im Rahmen des Donautalprojekts sehr gezielt Flächen kaufen konnten.“