Talent aus DFB-Schmiede Schierling
Traum vom Profi: Laabertaler Stürmer wechselt zum FC Bayern II

26.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:21 Uhr
Maximilian Wagner wechselt von der U19 des VfB Stuttgart zum FC Bayern II. „Es fühlt sich einfach nur gut an“, sagt er. −Foto: fcbayern.com

SV Pattendorf, SSV Jahn Regensburg, VfB Stuttgart – und jetzt FC Bayern. Der 19-jährige Maximilian Wagner macht seinen Weg. Der Stürmer unterschrieb beim deutschen Rekordmeister. Groß wurde er auch am Stützpunkt Schierling, wo er unter den Fittichen von Kelheimer Trainern stand.

„Ich freue mich riesig auf die Herausforderung beim FC Bayern. Ich werde alles geben, hier meinem Traum vom Profifußball einen Schritt näherzukommen“, sagt Wagner in einer Pressemitteilung der Münchner. Der junge Stürmer aus Oberroning bei Rottenburg a. d. Laaber wurde für die Amateure, also die Regionalliga-Mannschaft, verpflichtet. Zur Saison 2023/24 wechselt er aus der U19 des VfB Stuttgart an die Isar, ausgestattet mit einem „langfristigen Vertrag“, so die Bayern, die keine Transferentschädigung leisten müssen.

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Bereits als Vierjähriger begann Wagner beim SV Pattendorf, sein Vater gab ihm das Kicken mit in die Wiege. Mit elf Jahren ging er zusätzlich ins Stützpunkttraining in Schierling. „Er war schon damals herausragend“, sagt Florian Hoffmann, Trainer an der DFB-Schmiede (mittlerweile in Langquaid) und Coach des SV Kelheimwinzer. In jener Zeit spielte der Youngster noch im Mittelfeld. „Er zeichnete sich als absoluter Teamplayer aus, suchte mit seiner Spielintelligenz stets den freien Mann. Und beidfüßig ist er obendrein.“

Miroslav Klose zeigte Interesse

Nach nur einer Saison am Stützpunkt klopfte der SSV Jahn Regensburg an. Wagner wechselte 2016 ins Nachwuchsleistungszentrum der Oberpfälzer und wurde auch in Freistaat-Auswahlen berufen. Im Sommer 2018 folgte der nächste Sprung – zum VfB Stuttgart. Auch der FC Bayern hatte ein Auge auf ihn geworfen, in Person des Rekordtorschützen der deutschen Nationalelf: „Ich weiß, dass der damalige U17-Trainer Miroslav Klose Interesse an ihm hatte“, so Hoffmann, dessen Kontakt zur Familie Wagner bis heute besteht. Maximilians Zwillingsschwester Anna Wagner spielt bei den Fußball-Damen des SC Kirchdorf, der jüngere Bruder Ben ist auch schon Stützpunkt-Kicker.

In Stuttgart reifte der Laabertaler zum Junioren-Bundesligaspieler – und zum Nationalspieler der U15 und U16. Und er rückte aus dem Mittelfeld in die Rolle des Stürmers. „Ich fühle mich am wohlsten in der Position als hängende Spitze. In meinem Spiel hilft mir mein hohes Tempo und die Fähigkeit, mit beiden Füßen abschließen zu können“, erklärt er. Als klassischen Stoßstürmer sieht ihn auch der Kelheimer Hoffmann nicht. „Er hat viele Anlagen, aber ein echter Neuner ist er nicht.“

Ex-Bundesliga-Profi lobt ihn

An der Torgefahr mangelt es nicht. In der laufenden Saison bei der VfB-U19 traf Wagner in 19 Spielen (Bundesliga/Junioren-DFB-Pokal) bereits 15-mal. Was seine Aktien erneut steigerte und ihm Lob von Ex-Bundesliga-Spieler Halil Altintop, nun Sportlicher Leiter am Bayern-Campus, beschert. „Er ist schnell, technisch versiert und weiß, wo das Tor steht. Und er ist einfach ein guter Junge! Wir glauben an sein Potenzial.“ Campus-Leiter Jochen Sauer ergänzt: „Wir verfolgen Max’ Entwicklung schon seit einigen Jahren.“

Bayern sei im Vergleich zu Stuttgart „noch mal ein Unterschied“, findet Stützpunkt-Trainer Hoffmann, der zu Wagners Zeit in Stefan Kiehl einen weiteren Kollegen aus Kelheim hatte. „Wenn er sich weiter entwickelt, schafft er vielleicht den Sprung in den Profi-Bereich. Aber vorhersagen lässt sich so etwas nie. Es muss alles passen.“ Ein Vorteil könnte sein, meint Hoffmann, „dass er jetzt wieder näher an seiner Heimatregion spielt“.

Zuvor steht auch das Abitur an

Noch liegt Wagners Fokus auf dem aktuellen Verein. „In den nächsten Wochen möchte ich mich ganz auf meine letzten Spiele beim VfB und vor allem auf mein Abitur konzentrieren.“ In München möchte er sich danach schnell eingewöhnen. „Es war immer ein Traum von mir, eines Tages dieses Trikot zu tragen. Dass es jetzt geklappt hat, fühlt sich einfach nur gut an.“

Stolz hegt auch Florian Hoffmann. „Max Wagner zeigt, dass man über einen Stützpunkt seinen Weg machen kann.“

Starke Trefferquote

Torjäger:Bisher erzielte Maximilian Wagner für den VfB Stuttgart in U17- und U19-Bundesliga sowie im DFB-Pokal der Junioren 28 Treffer in insgesamt 56 Partien.

Nationalelf:Der DFB listet für ihn zehn Länderspiele in U15 (2) und U16 (8) auf. Bei einem 2:1-Sieg der U16 über Österreich gab er sein Tordebüt, sein einziger Treffer bislang.