Deichsanierung
Zum Schutz vor dem Hochwasser

Der Freistaat übernimmt 1,5 Millionen Euro Kosten für die Deichsanierung zwischen Pförring und Neustadt.

02.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:35 Uhr
Sichtbar sind die Maßnahmen am Donaudamm in Pförring bereits: Bürgermeister Dieter Müller (l.) und Wasserwirtschaftsamts-Leiter Martin Mayer machen sich ein Bild der Lage. −Foto: Schabenberger

Für 1,5 Millionen Euro wird der Deich zwischen Pförring und der Neustädter Brücke saniert. Der Freistaat übernimmt die Kosten, um den rund 4,4 Kilometer langen Bauabschnitt auf den geltenden Stand der Technik zu bringen. Denn der linke Donaudeich entspricht laut Christoph Eder vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Ingolstadt nicht mehr den aktuellen Vorgaben: „Aber das ist nur zur zusätzlichen Sicherheit. Wir haben als Innendichtung eine Wand.“ Für den Fall, dass diese Wand in der Not versagen würde, wird nun zum einen die Böschung landseitig abgeflacht. So kann der Deich dem Wasser besser standhalten, erläutert Christine Dinkelacker vom WWA: „Denn je flacher die Böschung, desto stabiler der Deich.“

Darüber hinaus wird der sogenannte Deichhinterweg ausgebaut und angehoben. Auf diesem Weg können sich Einsatzkräfte in Ernstfällen schnell fortbewegen. Diese Option hätte beim Pfingsthochwasser im Jahr 1999 gefehlt, schildert WWA-Leiter Martin Mayer. Durch das Anheben rückt zudem die Sickerlinie in den Untergrund, fügt er weiter an: „Der Deich ist nicht hundertprozentig dicht.“ Durch den Kies im Deich dringe Wasser, das dann absickere und auf der anderen Seite, unten am Boden, wieder hervortrete. Ist der Deichhinterweg zu niedrig angesetzt, verschwindet das Wasser nicht im Gelände. „Aber das ist eine theoretische Sickerlinie, denn durch die Innendichtung passiert das vermutlich nicht.“ Aber um optimalen Schutz entsprechend den aktuellen Standards zu garantieren, soll die Maßnahme zwischen Pförring und Neustadt bis zum Ende des Jahres laut Eder vom WWA umgesetzt sein, „wobei es sich noch ein bisschen in das nächste Jahr ziehen kann“. Die Arbeiten erfolgen in Abschnitten, beginnen an der Neustädter Brücke und enden in Pförring.

Die dafür nötigen Grundstücke sind vorhanden – auch wenn sich die Verhandlungen dafür laut WWA hingezogen haben. Pförrings Bürgermeister Dieter Müller erklärt, dass daran in erster Linie die Pandemie schuld gewesen sei: „Das wurde vor allem mit Tauschen abgewickelt. Und wegen Corona konnte man sich nicht treffen – denn gerade einen Grundstückstausch bespricht man nicht am Telefon.“ Doch letztlich konnten die Verhandlungen abgeschlossen und die Umsetzungsmaßnahmen gestartet werden. Aufgrund der Deichsanierung bei Pförring kann der Donau-Radwanderweg, der über den Deich führt, aktuell nicht genutzt werden. Eine Umleitung über den Neustädter Ortsteil Marching ist allerdings ausgeschildert.

Auf die Radler, die deswegen gerade auf ihre gewohnte Route verzichten müssen, wartet jedoch eine Entschädigung: Im Rahmen der Baumaßnahmen entsteht laut Pförrings Bürgermeister Dieter Müller ein neuer Radweg, der über die Brücke in Richtung Münchsmünster führt. Dieser neue Weg sorgt dafür, dass die Radfahrer zukünftig beispielsweise die Kreisstraße meiden können. „Damit umgehen wir alle gefährlichen Bereiche“, resümiert Müller. (sbl)