Explosion
Bayernoil-Raffinerie startet wieder

Aus Rohöl wird wieder Treibstoff: Im Mai soll bei der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg die Produktion wieder starten.

29.04.2019 | Stand 16.09.2023, 5:39 Uhr

Noch sind die Anlagen, die bei der Explosion in der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg zerstört wurden, weithin sichtbar. Die Produktion soll dennoch in wenigen Wochen anlaufen .Foto: Dannenberg

Acht Monate nach der verheerenden Explosion in der Bayernoil-Raffinerie in Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen) steht der Wiederbeginn der Produktion unmittelbar bevor. Wie das Unternehmen heute mitteilte, geht der Stillstand der Raffinerie nach dem Störfall vom 1. September 2018 zu Ende.

„In mehrmonatiger Arbeit wurden alle technischen Anlagen und Ausrüstungen gereinigt, gewartet, repariert und überprüft und vom TÜV freigegeben. Außerdem wurden hierzu umfangreiche Berichte für die zuständigen Behörden erstellt“, teilt das Unternehmen mit. Am Donnerstag, 2. Mai, beginne der erste „heiße“ Test eines Dampfkessels zur Energie- und Wärmeversorgung des Standortes.

Schrittweise Inbetriebnahme

Daran wird sich im weiteren Verlauf des Monats die Inbetriebnahme der ersten Rohölverarbeitungsanlage anschließen, weitere Anlagen folgen im Verlauf des Sommers. Schrittweise, so Bayernoil-Geschäftsführer Michael Raue, werde damit die Produktion wieder aufgenommen.

Während des Anfahrbetriebes rechnet das Unternehmen mit Fackeltätigkeiten und Geräuschentwicklungen. Die Nachbarn werden deshalb um Verständnis gebeten. Die vom Feuer zerstörten Anlagen gehen nicht in Betrieb, sie werden nach Genehmigung durch die Behörden rückgebaut und entfernt. Die Ermittlung der Schadensursache seitens der Bundesanstalt für Materialforschung dauert an.

Hoher Sachschaden

In der Raffinerie war es im vorigen Jahr zu einer Explosion gekommen. Durch die Druckwelle wurden erhebliche Teile der Produktionsanlagen, Verwaltungsgebäude des Unternehmens und etliche Anwesen in der Nachbarschaft der Raffinerie beschädigt. 16 Mitarbeiter wurden durch die Explosion verletzt. Der Sachschaden soll in dreistelliger Millionenhöhe liegen.

Die Bayernoil-Raffineriegesellschaft mbH ist ein Raffinerieverbund der Varo Energy GmbH (45 Prozent), Rosneft Deutschland GmbH (25 Prozent), Eni Deutschland GmbH (20 Prozent) und BP Europa SE (10 Prozent). Das Unternehmen betreibt die größte Raffinerie im bayerischen Raum mit Produktionsstandorten in Vohburg und Neustadt an der Donau. Die zwei Betriebsteile sind über elf Pipelines verbunden, so dass sie wie eine Raffinerie zusammenarbeiten. Die rund 750 Mitarbeiter erzeugen aus etwa zehn Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr Flüssiggase, Kraftstoffe wie Benzine, Jet (Flugturbinenkraftstoff) und Diesel sowie Heizöl und Bitumen.

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