Abwasser
Diskonebel entlarvt Fehlanschlüsse

Bei Starkregen laufen auch in Ihrlerstein immer wieder Keller voll. Nun geht die Gemeinde auf Ursachenforschung.

12.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:04 Uhr
Renate Beck
Schlauch in den Gully, abdichten, Nebel durch die Rohrleitung und dann abwarten, aus welcher Regenrinne der Nebel wie Rauch aufsteigt. −Foto: Renate Beck

Im ganzen Landkreis sorgen immer öfter Gewitter mit starken Regenfällen für überschwemmte Straßen, Gärten und Keller. Auch in Ihrlerstein. Auf einer abschüssigen Brandler Ortsstraße laufen tiefer gelegene Häuser voll mit Abwasser. Die Wassermassen fließen von der Hauptstraße und den Hofeinfahrten bergab in die Keller der betroffenen Gebäude.

Wo kommt das Wasser her? Der Abwasserkanal ist laut Bürgermeister Thomas Krebs für die Wasseraufnahme ausreichend berechnet. Vorausgesetzt, dass nur das dafür vorgesehene Wasser eingeleitet wird. „Er ist nur zu 50 Prozent belastet, läuft aber über“, beklagt Krebs. Der Kanalanschluss ist für das Abwasser und die Straßenentwässerung vorgesehen, nicht aber für die Entwässerung des Regenwassers auf den Grundstücken. Aus diesen darf kein Regenwasser eingeleitet werden. Bei der nahe gelegenen Hauptstraße ist die Gemeinde gefordert, bei den Grundstücken mit den oftmals großflächig gepflasterten Hofeinfahrten deren Eigentümer. Eventuelle Versäumnisse von fehlender Bewässerung sei keine Böswilligkeit. „Sie ist in der Vergangenheit untergegangen.“ Es sei schlichtweg „nicht drauf gschaut worden“, betont der Bürgermeister.

Thomas Ederer vom Abwasserzweckverband Kelheim merkte an, dass auch Wasser von abfallenden Hofeinfahrten wie eingeleitetes Wasser zu werten sei. Da das Problem gelöst werden muss, begann man jüngst mit der Ursachenforschung. Um zu klären, wo das Abwasser herkommt, wurden eventuelle Fehlanschlüsse überprüft. Mitarbeiter der Firma Pöppel legten dazu einen Schlauch in den Abwasserschacht der Straße. Mittels eines Nebelgeräts zog Disco-Nebel durch die unterirdische Rohrleitung. Blieb nur mehr abzuwarten, wo dieser Nebel wieder aus dem Regenrohr gen Himmel strömt.

Anhand der Dokumentation werden nun die betroffenen Hauseigentümer angeschrieben. „Sie bekommen ausreichend Zeit, diesen Umstand zu lösen“, sagt Thomas Ederer. Auf den Grundstücken im Neubaugebiet „Am Schlittenhang“ werden Zisternen für die Entwässerung vorgeschrieben.