Trotz eines beachtlichen Investitionsvorhabens in den nächsten Jahren bleibt Wildenberg auch auf absehbare Zeit schuldenfrei. „Sie sind eine von den wenigen Gemeinden im Landkreis Kelheim, aber auch in Bayern, die nach wie vor schuldenfrei sind“, betonte der frühere Neustädter Kämmerer Josef Toth in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Toth hatte im Auftrag der Verwaltungsgemeinschaft Siegenburg gemeinsam mit dem Wildenberger Finanzausschuss basierend auf dem im April verabschiedeten Investitionsprogramm den Haushaltsplan 2022 erarbeitet. Einstimmig wurde die Haushaltssatzung vom Gremium rückwirkend zum 1. Januar 2022 verabschiedet. Toth hatte zuvor die Planung in Form einer Haushaltsrede vorgestellt. Das Haushaltsvolumen für 2022 liegt für die Gemeinde mit aktuell 1413 Einwohnern bei 5,3 Millionen Euro und ist damit um knapp 460.000 Euro niedriger als im Vorjahr. Dabei steigt der Verwaltungshaushalt um rund 15 Prozent an, wobei der Vermögenshaushalt um 22 Prozent sinkt. Nach wie vor sind die Gewerbesteuer und die Einkommensteuerbeteiligung sichere Standbeine für die Gemeinde.
Trotz der hohen Ausgaben bei der Gewerbesteuerumlage und der Kreisumlage können dem Vermögenshaushalt 378.000 Euro für anstehende Investitionen überstellt werden. Zum Jahresende 2021 lagen die Rücklagen der Gemeinde bei über 4,9 Millionen Euro. Geplant ist in 2022 eine Entnahme von gut 1,63 Millionen Euro, die die Gemeinde nach Ansicht von Toth gut verkraften kann. Der Vermögenshaushalt schließt mit 2,83 Millionen Euro, der Verwaltungshaushalt mit 2,48 Millionen Euro. Die größten Projekte des Haushaltsjahres 2022 bilden die Erschließung des Mischgebiets „Rennwegfeld“ mit insgesamt 585.000 Euro für Straßen- und Kanalbau und die Sanierung der Sonnenstraße inklusive Kanalbau mit 419.000 Euro. Beide Maßnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung und schreiten gut voran. In der Sonnenstraße wird auch die Führung des Kanals überarbeitet. 210.000 Euro lässt sich die Gemeinde neue Arbeitsgeräte und Maschinen für den Bauhof kosten. Für den Erwerb unbebauter Grundstücke sind 200.000 Euro vorgesehen.
Allgemein investiert Wildenberg stark in die gemeindliche Infrastruktur wie etwa den Glasfaseranschluss für die Grundschule Pürkwang und die Gemeindekanzlei sowie die Sanierung von Straßen. Hier stehen im weiteren Verlauf noch die Sanierung der Irlacher Straße und des Thonhauser Wegs aus. Trotz der Coronakrise lagen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer 2021 bei über 600.000 Euro und damit sogar um 140.000 Euro höher als 2020. Für das aktuelle und das kommende Haushaltsjahr wurde jetzt ein Haushaltsansatz von 520.000 Euro festgesetzt. Der Hebesatz der Gewerbesteuer verbleibt bei 350 v. H. Die Einkommenssteuerbeteiligung stellt für die Gemeinde weiterhin die wichtigste Einnahmequelle dar. Im Jahr 2021 wurde die Schätzung um über elf Prozent übertroffen. Die tatsächlichen Einnahmen lagen bei 956.000 Euro. Die Schlüsselzuweisung ist mit 330.000 Euro höher als im Vorjahr. Mit 735.000 Euro Kreisumlage muss Wildenberg in 2022 um rund 100.000 Euro mehr an den Landkreis Kelheim abführen. (drp)