Birdwatching
MZ-Tipps zur Vogelbeobachtung: Kornweihe

Für die Kornweihe beginnt der Süden schon bei uns. Deshalb ist sie im Winter auch im Raum Kelheim und Regensburg zu sehen.

05.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:30 Uhr
Die Kornweihe ist selten geworden bei uns – aber jetzt im Winter kann man sie mit Glück erspähen. −Foto: John Mihopulos

Mit ein bisschen Glück können Sie derzeit diesen eleganten Jäger bei uns beobachten: Die Kornweihe lässt sich als Wintergast auch bei uns in Ostbayern immer wieder mal blicken. Dem wendigen Greifvogel ist nämlich dann die Kost zu mager im hohen Norden. Dort, vor allem in den Weiten Finnlands und Russlands, findet er im Sommer noch genügend Moor- und Heideflächen, um am Boden ein Nest anzulegen. Im dicht besiedelten und intensiv landwirtschaftlich genutzten Bayern hat die Kornweihe das Brüten dagegen praktisch eingestellt. Deshalb also jetzt im Winter Augen auf! Zumal in dieser Jahreszeit die Verwechslungsgefahr mit der Weihen-Verwandtschaft gering ist: also mit Rohrweihen, die im Sommer in Ostbayern regelmäßig brüten, und den selteneren Wiesenweihen, die im Gäuboden zu finden sind, aber 2021 unter anderem auch bei Saal an der Donau gebrütet haben. Beide flüchten ab Spätsommer in den Süden. Anders zwar die Bussarde: Die trotzen dem bajuwarischen Winter und suchen gerne mal stark befahrene Straßen nach „Fast Food“ ab. Ihnen ist die Kornweihe in der Größe ähnlich. Aber sie hat eine sehr markante Jagdtechnik: Sie streift meist im Tiefflug über die offene Landschaft, auf der Suche nach kleinen Säugern. Falls Maus & Co. unter der Schneedecke abgetaucht sind, darf’s genauso gerne ein unvorsichtiger Singvogel sein, den die Kornweihe per Überraschungseffekt überrumpelt.

Dr. John Mihopulos ist von der Fotografie ebenso begeistert wie von der Naturbeobachtung. Beides verbindet der Regensburger bei stundenlangen Foto-Streifzügen im Raum Regensburg und Kelheim. Dabei hat er sich das Wissen angeeignet, wann und wo sich welche Vogelarten gut beobachten lassen – ohne die Tiere zu stören oder gar zu vertreiben. Für die Mittelbayerische öffnet er zwei Mal im Monat seine Foto-Schatztruhe und gibt aktuelle Tipps zur Vogelbeobachtung.