Unglück
Gasexplosion in der Nürnberger Südstadt

Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurden vier Personen verletzt. Ein 50-jähriger Mann liegt schwer verletzt im Krankenhaus.

28.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:46 Uhr
Die Feuerwehr durchsuchte alle Wohnungen des Hauses nach etwaigen Verletzten. Foto: Johannes Hirschlach −Foto: Jens Kalaene/picture alliance / dpa

Am Samstag, gegen 16.30 Uhr, teilte ein Zeuge per Notruf mit, dass sich ein Bekannter bei ihm gemeldet hätte. Dieser habe angegeben, nicht mehr leben zu wollen, er hätte das Gas bereits aufgedreht, so die Polizei. Als eine Streife der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd wenige Minuten später vor der Wohnung des Mehrfamilienhauses (1. OG) in der Wiesenstraße stand, kam es zu einer Explosion.

Ein Beamter wurde durch herumfliegende Splitter verletzt. Der 50-jährige Bewohner der betreffenden Wohnung wurde wenig später schwer verletzt der Straße liegend aufgefunden. Ob die Ursache hierfür in der Detonation oder in einem Sturz oder Sprung liegt, ist derzeit noch unbekannt. Der Mann wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Ein Großteil der übrigen 29 gemeldeten Personen des Hauses verließ im Anschluss an die Explosion selbstständig ihre Wohnungen. Für sie wurde eine Sammelstelle eingerichtet, ein Bus der VAG wurde als Aufenthaltsort bereitgestellt.

Die Feuerwehr durchsuchte das Haus nach Verletzten. Durch die Explosion entstand massiver Sachschaden am Gebäude. Zudem wurden Autos sowie angrenzende Häuser beschädigt. Die Höhe des Sachschadens steht derzeit noch nicht fest.

Nach derzeitigem Stand (Samstag, 20 Uhr) wurden vier Personen verletzt. Neben dem Bewohner und dem leicht verletzten Polizisten erlitten zwei Bewohner des Hauses Knalltraumata. Neben der Feuerwehr, dem THW und Mitarbeitern der örtlichen Energie- bzw. Gasversorger, wurde auch ein Statiker hinzugezogen. Derzeit ist das Haus nicht bewohnbar. Ein Großteil der Bewohner konnte privat Übernachtungsmöglichkeiten finden. Für die verbliebenen Personen werden Notunterkünfte bereitgestellt.

Im Einsatz waren unter der Einsatzleitung der PI Nürnberg-Süd auch Kräfte des USK Mittelfranken, der Verkehrspolizei Nürnberg, des Kriminaldauerdienstes sowie der Bereitschaftspolizei. Weitere Ermittlungen führen das Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei.