Große Trauer herrscht in Nittendorf. Ludwig Haas, engagierter Mitbürger in vielen Bereichen, starb, für seine Familie und Freunde vollkommen überraschend, vor wenigen Tagen. Haas, der seit fast 40 Jahren in Nittendorf wohnte, hatte sich durch jahrzehntelanges Engagement für die Gemeinschaft einen Namen gemacht. So war er über 50 Jahre SPD-Mitglied und saß für die Partei im Gemeinderat. Über 30 Jahre lang war er erster oder zweiter Vorsitzender SPD-Ortsvereins-Nittendorf-Undorf-Haugenried.
Ludwig Haas war bekannt dafür, dass er sich hartnäckig für seine Ideen einsetzte. So vertrat er seit längerer Zeit als ehrenamtlicher Beauftragter des Markts für Menschen mit Behinderung, deren Interessen und kämpfte für Verbesserungen auf vielen Gebieten. Wichtig war ihm dabei die Barrierefreiheit für Gehbehinderte und die Sicherheit auf den Straßen, wie etwa im Umfeld der Autobahnüberführung in Nittendorf.
Einen Namen hatte sich der Verstorbene auch als Experte für Schulfragen gemacht. Als ehemaliger Konrektor einer Regensburger Realschule und auch durch seine Erfahrungen an der Europäischen Schule in Luxemburg, wo er fast zehn Jahre Erziehungsberater war, schrieb er über Jahre in der Mittelbayerischen Zeitung zum Thema „Das Lernen lernen“ Kolumnen zu pädagogischen Fragen. Er hatte zudem das Projekt „Zeitung in der Schule“ initiiert.
Auch in seiner Heimatgemeinde war er bis zuletzt ein gefragter Experte für die dortige Schullandschaft. Insbesondere kämpfte er leidenschaftlich für Nittendorf als Realschulstandort und für den Neubau der Mittelschule Undorf und verfügte dabei stets über ein enormes Detailwissen, etwa bei den Schülerzahlen.
Auch Bürgermeister Helmut Sammüller zeigte sich sehr bestürzt über das plötzliche Ableben von Haas. Der Markt habe einen „jung gebliebenen Rebellen“ verloren, mit dem man immer gut zusammenarbeiten konnte. Er werde ihm und dem Markt fehlen. Um Ludwig Haas trauern seine Witwe Paula, zwei Söhne und zwei Enkelkinder. (lpn)