So geht es weiter
Nach Keulung in Regenstauf: Keine weiteren Vogelgrippe-Fälle

31.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:50 Uhr
In einem Regenstaufer Betrieb wurden rund 60000 Hühner gekeult. −Foto: Vifogra, Tiedemann, Archiv

Ist es ein erstes Aufatmen nach dem Tod von rund 60000 Hühnern in einem Regenstaufer Betrieb? Nach Auskunft der Bayerischen Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) gibt es bislang keine Anzeichen dafür, dass in der Schutz- und Überwachungszone rund um den Regenstaufer Betrieb, in dem vor rund einer Woche die Vogelgrippe ausgebrochen war, weitere Fälle der Krankheit aufgetreten sind.

Am Dienstag der vorigen Woche war bekannt geworden, dass in einem großen Hühnerstall im Gemeindegebiet Regenstauf Vogelgrippe-Fälle aufgetreten sind. Daraufhin wurde veranlasst, sämtliche Tiere zu keulen. Am Donnerstag vor einer Woche wurde mit der Keulung begonnen, diese war am vergangenen Samstag abgeschlossen.

Wie viele Tiere des Betriebs tatsächlich mit dem Virus infiziert waren, wurde einem KBLV-Sprecher zufolge nicht erfasst. „Im Stall, in dem der Ausbruch festgestellt wurde, waren bei Beginn der Keulung bereits mehrere Tiere verendet. Die Keulung dient also nicht nur der Eindämmung der Geflügelpest, sondern verkürzt auch das Leiden der erkrankten Tiere“, so der Sprecher weiter.

Wie lange gilt die Allgemeinverfügung noch?

Das Landratsamt hat kurz nach Bekanntwerden der Vogelgrippefälle eine Allgemeinverfügung erlassen. In dieser sind zahlreiche Schutzmaßnahmen aufgelistet. Diese gelten für eine Schutzzone, die vom Landratsamt auf drei Kilometer um den Regenstaufer Betrieb festgelegt wurde. Ein Teil der Maßnahmen gilt auch in einer sogenannten Überwachungszone im Umkreis von zehn Kilometern um den betroffenen Regenstaufer Betrieb. Wann die Allgemeinverfügung außer Kraft tritt, sei derzeit noch nicht sicher, teilt das Landratsamt auf Anfrage mit. „Wie lange die Seuchenbekämpfungsmaßnahmen aufrecht erhalten bleiben müssen, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab.“ Zum Beispiel davon, wie die Reinigung des Regenstaufer Betriebs voranschreitet und ob es weitere Vogelgrippefälle gibt.

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In der Allgemeinverfügung ist unteranderem festgehalten, dass private Geflügelhalter den Umfang ihres Bestands beim Landratsamt melden müssen. Wie viel Geflügel tatsächlich in der Schutz- und Überwachungszone lebt, ist indes unklar. Darüber lägen nur teilweise Zahlen vor. Allerdings leben laut Landratsamt rund 260000 Hühner im Kreis Regensburg – das sind allerdings nur die Tiere, für die das Landratsamt zuständig ist. Ein Teil der Großbetriebe fällt nämlich in die Zuständigkeit des KBLV. Die Zahl der Hühner im Landkreis Regensburg dürfte mithin deutlich größer sein.

Keine Fälle in der Regenstaufer Vogelstation

In der Regenstaufer Vogelstation seien bislang keine Erkrankungen aufgetreten, sagt Leiter Ferdinand Baer. Die Station muss derzeit eine Reihe strenger Auflagen erfüllen. Man arbeite eng mit dem Veterinäramt zusammen, betont Baer. „Wir achten sehr darauf, die Sicherheitsmaßnahmen durchzuziehen und einzuhalten“, betont der Leiter der Vogelstation. „Wir schauen, das wir durch die Wochen kommen.“

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Wann der Spuk vorbei ist, lässt sich laut Baer derzeit noch schwer sagen. Er hofft, dass die Allgemeinverfügung Ende Juni aufgehoben wird. „Wenn keine weiteren Fälle auftreten.“ Die Vogelstation steht in diesen Tagen vor einer Reihe von Herausforderungen, sagt Baer. „Da ist zum einen der Umgang mit den Leuten, die Hilfe brauchen.“ Normalerweise kämen um diese Jahreszeit an die 100 Tiere in die Vogelstation. Das sei derzeit nicht möglich. Daher versuche er mit seinen Mitarbeitern, den Leuten anderweitig zu helfen. Zudem belasten die Maßnahmen die Vogelstation auch finanziell. Das normale Tierfutter dürfe aufgrund der Maßnahmen nicht geliefert werden, weshalb man nun auf Molke setze. Nur: Die ist teurer.

Der absolute Super-Gau, so Baer, sei es aber, wenn in der Vogelstation Krankheitsfälle auftreten. „Wir müssen abwarten, wie sich das Ganze entwickelt.“