Engagement
Neue Sicherheitswacht: Polizei sucht freiwillige Helfer

31.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:52 Uhr
Martina Groh-Schad
Dienststellenleiter Ludwig Hastreiter (v.r.), der neue Ehrenamtliche im Team, Tobias Lehner, Dienstgruppenleiter Markus Islinger und der stellvertretende Dienstellenleiter Florian Beck sind gespannt, wie sich die neue Sicherheitswacht für Regenstauf entwickeln wird. −Foto: Groh-Schad

Die Polizei in Regenstauf,Nittendorf und Parsberg sucht freiwillige Helfer für die Sicherheitswacht. Dabei geht es vor allem darum, Präsenz zu zeigen. Was genau die Freiwilligen erwarten wird und wieso die Polizei überhaupt Unterstützung braucht, erklärt die Polizeiinspektion Regenstauf.

Tobias Lehner ist ein engagierter Mann. Der 32-Jährige hat er bereits die Ehrennadel des Marktes Regenstauf erhalten für seinen Einsatz in der Brauchtumspflege. Doch nun will er noch mehr tun und hat sich als Ehrenamtlicher bei der Polizei beworben. „Ich möchte gerne einen Beitrag leisten, um Regenstauf sicherer zu machen“, sagt er. Lehner ist Mitarbeiter beim Landratsamt und dank Gleitzeit flexibel. Er kann sich gut vorstellen, einige Stunden im Monat die Polizei zu unterstützen.

Im Moment läuft die Suche nach weiteren Freiwilligen. Die Polizeiinspektionen in Regenstauf, Nittendorf und Parsberg bauen jeweils eine eigene Sicherheitswacht auf. Die Inspektionen teilen sich die Ausbildung der Ehrenamtlichen, die neben Erste Hilfe auch lernen, wie sie in Konfliktsituationen reagieren sollen und welche Rechte sie im Einsatz haben. „Wir wollen, dass die Leute gut vorbereitet sind“, erklärt Dienstgruppenleiter Markus Islinger, der für die Sicherheitswacht in Regenstauf zuständig ist.

„Froh um freiwillige Unterstützung“

Die künftigen Ehrenamtlichen melden sich bei Dienstbeginn auf der Dienststelle, ziehen dort ihre Uniform an und sind dann auf einer festgelegten Route unterwegs. Für die Polizeibeamten hat sich ihre Arbeit von der Straße oft an den Computer verschoben. „Die Internet-Kriminalität ist stark angestiegen“, erklärt der stellvertretende Dienststellenleiter Florian Beck. Das koste Zeit und daher sind die Beamten froh um die freiwillige Unterstützung aus der Bevölkerung.

Das könnte Sie auch interessieren:Mehr Straftaten in urbanen Räumen im westlichen Landkreis

„Keiner soll etwas riskieren“, betont Islinger. Es gehe rein darum, Präsenz zu zeigen und die Polizei auf Konflikte, die entstehen können, aufmerksam zu machen. Die Ehrenamtlichen sind auf Streife per Funk mit der Dienststelle verbunden und sollen davon im Ernstfall immer Gebrauch machen. In Regensburg, in Burglengenfeld und in Maxhütte-Haidhof funktioniert das System bereits. Wichtig ist der Polizei, deutlich zu machen, dass die Sicherheitswacht ein zusätzliches Angebot ist. „Es fällt deswegen keine Streife aus“, betont Beck.

Sicherheitsgefühl erhöhen

In Regenstauf gebe es keine sogenannten No-go-Areas. Darunter versteht man Orte, die aus Angst bewusst gemieden werden, aber wie überall komme es manchmal zu Reibereien. „Dem wollen wir künftig vorbeugen“, sagt Dienstellenleiter Ludwig Hastreiter. So sollen die Ehrenamtlichen beispielsweise das sogenannte Glashaus im Auge behalten. Dabei handelt es sich um einen bekannten Treffpunkt junger Leute. Es ist ein einsehbarer Übergang zum Bahnhof in Regenstauf. Vor allem bei Regen sind dort Gruppen anzutreffen. „Manchen Menschen ist es unangenehm, dort entlangzugehen“, erklärt Hastreiter. „Sie fühlen sich dort nicht sicher.“ Die ehrenamtlichen Helfer sollen das Sicherheitsgefühl erhöhen. Nach Bedarf werden sie Spielplätze und Plätze aufsuchen, um Präsenz zeigen. Tobias Lehner will sein Bestes geben. Mit Problemen unterwegs rechnet er nicht. „Ich will vor allem mit den Leuten ins Gespräch kommen“, sagt er.

Das könnte Sie auch interessieren:Landschaftsschutzgebiet muss für Bauflächen schrumpfen

Wann genau das Projekt startet, hängt von den Bewerbern ab. Neben einem eintragungsfreien Führungszeugnis müssen die Ehrenamtlichen vor allem gute Kommunikationsfähigkeiten, soziale Kompetenz und Engagement mitbringen sowie bereit sein, mindestens fünf Stunden pro Monat auf Streife zu gehen. Wer Lust dazu hat, meldet sich telefonisch bei der Polizeiinspektion Regenstauf unter Tel. (09402) 9311-0.