Bildung
Rasche Fortschritte in Deutsch

In zwei sogenannten Deutschklassen werden an der Mittelschule Neutraubling derzeit 40 Schüler aus 17 Ländern unterrichtet.

16.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:45 Uhr

In die beiden Deutschklassen gehen derzeit 40 Kinder aus 17 Nationen. Mit auf dem Bild sind Rektor Herbert Münch (links), Klassenleiter Markus Schmautz und die zuständige Sozialpädagogin Marion Bendixen. Foto: ofa

Rund 40 Schüler aus 17 verschiedenen Ländern besuchen an der Mittelschule Neutraubling aktuell die zwei Deutschklassen. Die Schüler kommen aus dem Kosovo, aus Italien, dem Irak, aus Syrien, Russland, Polen, der Ukraine, der Türkei, aus Serbien, Albanien, Lettland, Kroatien, Griechenland, Ägypten, Ungarn, Brasilien oder aus Katar. Im Regelfall bleiben die Schüler ein Schuljahr in der Deutschklasse und sollen dann in eine geeignete Klasse überwechseln.

Große Bandbreite an Vorwissen

Bereits im fünften Schuljahr gibt es an der Mittelschule Neutraubling Klassen, in denen ausländische Kinder ohne oder mit sehr wenigen Deutschkenntnissen unterrichtet werden. „Die Bandbreite ist sehr groß: Sie reicht vom Analphabeten bis zum Gymnasiasten“, erklärt Markus Schmautz, der die DK2 (Deutschklasse 7. bis 9. Jahrgangsstufe) leitet. Vor diesem Schuljahr hießen diese Klassen übrigens Übergangsklassen. „Natürlich versuchen wir so gut wie möglich zu differenzieren, um allen Kindern wenigstens einigermaßen gerecht werden zu können. Einige Schüler bewegen sich beispielsweise im Zahlenraum bis 20, andere können ohne Probleme Bruchgleichungen lösen“, so Josef Wasserrab, der Klassenleiter der DK1, darin werden die Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe unterrichtet.

In der DK2 ragten mit der Ägypterin Nour Radwan, der Türkin Ipek Göktas und dem Kroaten Petar Vlajic drei Schüler heraus, in der DK1 machte insbesondere der elfjährige Italiener Giulio Cupari auf sich aufmerksam. „Wir wollen für jeden einzelnen Schüler die optimale Lösung finden. Somit war es für uns selbstverständlich, sie am Aufnahmetest für eine InGym-Klasse teilnehmen zu lassen“, erklärt Wasserrab. Alle vier haben bestanden und verlassen somit in Kürze die Mittelschule Neutraubling in Richtung des Von-Müller-Gymnasiums in Regensburg. Dort werden sie einer internationalen Klasse zugeteilt, in der sie fit für den Regelbetrieb in ihrem Stammgymnasium gemacht werden. Von Montag bis Donnerstag geht der Unterricht von 8 bis 16 Uhr, am Freitag von 8 bis 15 Uhr. InGym bedeutet übrigens „Integration am Gymnasium“. Zweimal jährlich wird ein halbjähriger Kurs angeboten. Der nächste geht von Mitte Februar bis Ende Juli.

In einer kleinen, internationalen Klasse von etwa 15 Kindern im Alter von elf bis 14 Jahren wird der Schwerpunkt auf das Fach Deutsch als Zweitsprache mit 20 Wochenstunden gelegt. Neben Mathematik und Englisch werden fachsprachliche Kenntnisse in Geografie, Geschichte oder Natur und Technik vermittelt.

In Bayern nur fünf Standorte

Wert wird auch darauf gelegt, dass die InGym-Schüler mit deutschen Jugendlichen in Kontakt kommen, um sich austauschen zu können. Wöchentliche Exkursionen oder die Erkundung des Lebensumfeldes sind feste Bestandteile des Konzepts. Ab September besuchen die Schülerinnen und Schüler dann ihr „Stammgymnasium“.

„Die InGym-Klassen sind ein vernünftiger Anlaufpunkt für Schüler aus aller Herren Länder.“ Bisher wurden durchwegs positive Erfahrungen gemacht. „Fast ausnahmslos erzielten die Schülerinnen und Schüler enorme Lernfortschritte. Nach dem sechsmonatigen Kurs sind sie für den Eintritt in ein Regelgymnasium befähigt.“ Viel Lob hatte Hage für das engagierte InGym-Lehrerteam des Von-Müller-Gymnasiums übrig. Wenn am 18. Februar der nächste InGym-Kurs startet, dann werden auch vier Schüler dabei sein, welche die Mittelschule Neutraubling besucht und dort erfolgreich den Einstieg ins bayerische Schulsystem geschafft haben.

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