Sinzing
Zustimmung zum Solarpark Sinzing

In der Juli-Sitzung des Gemeinderats konnte das Projekt Freiflächenphotovoltaikanlage am Osterberg des Privatinvestors Gerhard Scheimer endgültig abgesegnet werden.

09.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:30 Uhr
Gertraud Pilz
Für die Freiflächenphotovoltaikanlage des Privatinvestors Gerhard Scheimer gab der Gemeinderat grünes Licht. −Foto: Gertraud Pilz

Mit nur drei Gegenstimmen wurde grünes Licht für das Projekt gegeben. Auf einer Fläche von 1,37 ha entstehen nun sechs bis acht Modulreihen Photovoltaik mit einer Höhe von 2,5 Metern und einem Bodenabstand von 70 Zentimetern.

Damit werden die Vorgaben von einer Maximalhöhe von 2,9 Metern eingehalten, war die Info des Planers Bernhard Bartsch. Der neue „Solarpark“ wird vor allem am südlichen Rand ortswärts errichtet und mit Sträuchern und Gehölzen eingegrünt , die eine Höhe von sechs bis acht Metern erreichen. Das Grundstück selber wird mit einem zwei Meter hohen Zaun eingefriedet. Zur angrenzenden landwirtschaftlichen Fläche bleibt ein Grünstreifen in einer Breite von vier Metern als Rasenfläche erhalten. Dieser Gehölz- und Grünstreifen mit rund 2200 Quadratmetern dient auch als Ausgleichsfläche und muss dauerhaft erhalten bleiben, so die Auflagen.

Die Photovoltaikanlage produziert voraussichtlich zwischen 800 000 und 1 000 000 kWh pro Jahr aus Sonnenenergie. Der vom Investor beauftragte Planer Bernhard Bartsch erläuterte das umfangreiche Verfahren hinsichtlich der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und der eingegangenen neun Einwendungen während der Auslegungsfrist durch Behörden. Zum Beispiel Hinweise des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, wonach Eingrabungen in diesem Gelände wegen vermuteter Bodendenkmäler nicht tiefer als 30 Zentimeter betragen dürfen. Alle Einwendungen zum Natur- und Landschaftsschutz, Artenschutz, Ausgleichsflächen, Einfriedung etc. konnten entsprechend den geltenden Vorschriften ausgeräumt werden und die diesbezüglichen Auflagen werden in die Projektplanung übernommen, sagte der Planer.

Dies war nicht zuletzt auch Voraussetzung für die Zustimmung des Kreistages zur Herausnahme von 0,3 Hektar Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet zur Verwirklichung der Anlage. Das bauliche Verfahren kann nun offiziell laufen und die Auslegung vollzogen werden.

Trotz ausreichender Info und der Fachausführungen zu den Einwendungen blieb Gemeinderat Sepp Espach bei seiner Ablehnung, weil die Anlage seiner Meinung nach nicht in das sensible Landschaftsbild des Labertals passe. Espach bemängelte, dass man die guten Argumente der Landschaftsschützer einfach zudecke. Die Meinung Espachs zur massiven Beeinträchtigung des Landschaftsbildes teilte auch Prof. Wolfgang Wiegard. Er befürworte zwar grundsätzlich die Nutzung erneuerbarer Energien, jedoch kann das Einzelinteresse des Investors nicht über der Beeinträchtigung der Landschaft stehen, sagte er. Deshalb könne auch er dem Projekt grundsätzlich nicht zustimmen. (lpe)