Wirtshaus
Die Walba soll moderner werden

Am Um- und Neubau der Ausflugsgaststätte im Kreis Regensburg wurde Richtfest gefeiert. Hochwasserschutz wird großgeschrieben.

29.11.2018 | Stand 16.09.2023, 5:54 Uhr
Josef Eder

Der Richtbaum weht auf dem Dachstuhl des Anbaus, in dem künftig der Saal der Walba seinen Platz finden wird. Foto: Eder

Vier Wochen nach dem Abbruch des einstigen Stalls, der im Lauf der Jahre zum Saal der Ausflugsgaststätte „Zur Walba“ umgebaut worden war, konnte jetzt Richtfest gefeiert werden. Das Bäumchen nagelten die Zimmerer an den First des im niederbayerischen Muggendorf (Rottal/Inn) abgebauten und jetzt in der Oberpfalz wieder errichteten Stadls. Zimmerermeister Simon Jaki sprach den Richtspruch.

In Rekordzeit, letztendlich unterstützt von der Witterung, sei bisher alles optimal gelaufen, sagte Bauherr Josef Menzl. In nur einer Woche seien die Fundamente gegossen worden, wobei sehr viel Eisen verbaut worden sei. Der Bau befindet sich nahe am Fluss, „dass uns die Donau mal besucht, ist daher nicht ausgeschlossen“. Daher werde die Sicherheit großgeschrieben, was sich auch bei den Baukosten niederschlage. „Wenn ich das letzte große Hochwasser Pfingsten 1999 betrachte, wäre das Wasser aber nicht ins Gebäude eingedrungen. Es liegt deutlich höher als die vorbeiführende Gemeindeverbindungsstraße von Regensburg nach Bad Abbach. Aber wir und die Behörden gehen auf Nummer sicher“, erklärte der Bauherr.

„Es war sportlich, was bisher geschah. Es wird weiter spannend bleiben. Bis Juni 2019 muss der erste Bauabschnitt fertig sein, denn es sind schon drei Termine gebucht. Die Walba wird nicht größer, sondern moderner und schöner“, erklärte Wirtin Eva Menzl.

Historischer Stadl als Blickfang

Der Stadl ist circa 150 Jahre alt. Der First ist jedoch etwas höher, als das bisher bestehende Gebäude. „Das historische, hölzerne Gebäude gibt in seiner Ansicht dem Gasthaus eine neue Mitte“, erklärte der Regensburger Architekt Günther Naumann. Das Große und Ganze werde für alle ein Blickfang werden. Mit Lärchenholz werden die Außenwände beschlagen. Der wieder aufgebaute Baukörper besteht aus Fichte und Kiefer. Wenn alles fertig ist, soll im Innenbereich das alte und teilweise neu eingearbeitete Gebälk bis zum First sichtbar sein und allem einen heimeligen Charakter geben. „Die Grundsubstanz des Stadls ist ausgezeichnet“, sagte Naumann, der mit seinem Sohn Maximilian die Bauarbeiten leitet.

Bevor die Zimmerer mit den Aufbauarbeiten begannen, wurde mit einem speziellen chemiekalienfreien Heißluftverfahren das wieder verwendete alte und neue Holz ungezieferfrei gemacht. Dazu stand eine Art Traglufthalle unweit der Baustelle. Die Dachziegel, mit denen die Deckung des Stadls erfolgt, stammen vom ehemaligen Anwesen Gruschka. Dieses stand in der Hölkeringerstraße in Pentling und wurde vor etwa einem Jahr abgebrochen.

„Umweltfreundlich recyceln wir die Falzziegel. Sie passen besser zum Stil und Aussehen des widererrichteten Gebäudes. Des Weiteren sind die alten Dachtaschen von hervorragender Qualität“, meinte Elisabeth Menzl. „Wir haben uns in den letzten Jahren in Niederbayern und der Oberpfalz nach einem Stadl umgesehen, bis wir diesen fanden. Wenn alles fertig ist, dann gibt es vielleicht eine Überraschung, in welchem geschichtlichen Zusammenhang das Gebäude mit der Walba steht“, orakelte sie augenzwinkernd.

Zahl der Sitzplätze bleibt gleich

„Wir modernisieren und bauen daher teilweise neu. Die Sitzplatzkapazität bleibt nach der Bauphase unverändert“, sagt die Wirtin. Durch die Baumaßnahme gebe es keine Beeinträchtigung für die Gäste. Die Wirtschaft sowie der Beherbergungsbetrieb mit den sechs Fremdenzimmern und zwei Ferienwohnungen sei offen. Zur Jahresmitte 2019 soll alles abgeschlossen sein. Die neue Biergartensaison, egal wie früh sie beginnt, sei nicht gefährdet. „Die Bautätigkeit haben wir bewusst in die etwas ruhigere, kältere Jahreszeit verlegt. Jetzt nach einem kurzen Betriebsurlaub ist die Walba wieder geöffnet“, sagt Eva Menzl.