Schmerzgeplagter Ex-Profi
Donaustauf verliert seinen Zehner Lucas Hufnagel

21.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:32 Uhr
Gerd Winkler
Schmerzen schon im Alltag: Lucas Hufnagel −Foto: Eibner/Kohring

Als Marcel Onwudiwe im Januar 2022 vom Fußball-Landesligisten Kareth-Lappersdorf zum mit Ex-Profis durchsetzten Bayernligisten SV Donaustauf wechselte, stellte er schnell fest: „Lucas Hufnagel ist ein Wahnsinnsfußballer. Der ist so stark am Ball, im Training kannst du ihm keinen Ball abjagen.“ Viele Einheiten wird Onwudiwe nicht mehr mit dem Ex-Profi haben.

Hufnagel, der am Samstag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Bamberg auf der Bank sitzt, steht mit 29 Jahren vor dem Karriereende. Die seit neun Jahren sich verschlimmernden Hüftbeschwerden haben dem Zehner die Profikarriere gekostet. Nun ist es so akut, dass der Münchner wegen der Belastung sogar im Alltag schmerzgeplagt ist.

Im Sommer 2021 wechselte Lucas Hufnagel aus der Not heraus vom Drittligisten SpVgg Unterhaching nach Donaustauf. „Ich wollte mir die Schmerzen mit teilweise zwei Trainings am Tag im Profibereich nicht mehr antun, aber mit 27 Jahren nicht komplett mit Fußball aufhören“, kommentiert der künftige BWL-Student: Mit drei Einheiten in der Woche sei das bestimmt machbar. In der ersten Saison habe es funktioniert, seit Herbst jedoch verschlechtere es sich rapide.

„Das geht nicht mehr“

Seit der Winterpause konnte Hufnagel kein Spiel über die volle Distanz gehen, in den letzten drei Wochen wurde es vollends zur Qual. In Eltersdorf musste er nach 37 Minuten raus, gegen Neumarkt biss der Dribbler die letzten 18 Minuten auf die Zähne, vor Wochenfrist verfolgte Hufnagel in Gänze das Spiel von außen. „Meine Stärke, die kurzen und unkonventionellen Bewegungen, die es dem Gegner schwer machen, mich zu fassen – das geht nicht mehr“, hadert der Schlaks.

Früh wurden die Scouts des FC Bayern bei einem Hallenturnier auf ihn aufmerksam. Anstatt beim TSV Milbertshofen spielte der Knirps ab der U8 für die Bayern – bis zur U17. „Jedes Jahr müssen welche gehen, weil es für den nächsten Schritt nicht reicht“, kommentiert der Deutsch-Georgier unaufgeregt das Ende. Bis zur U14 sei es sehr gut gelaufen, das sei dann absehbar gewesen. Ein halbes Jahr in Unterhaching, ein halbes Jahr in Ingolstadt und wieder zurück in Haching spielte Hufnagel in der U-19-Bundesliga. Im Drittligateam unterwegs, fiel er den Spähern des SC Freiburg auf. Im Sommer 2015 ging der Wechsel zum damaligen Zweitligisten über die Bühne. Im ersten Halbjahr war der Rechtsfuß permanent im Einsatz, in der Rückrunde reichte es nur zu drei Einwechslungen. Mit Freiburg in der Bundesliga angekommen, „war die Konkurrenz auf der Zehn einfach besser als ich“. Per Leihe ging es zum 1.FC Nürnberg, im Sommer 2018 nach Unterhaching.

Streich machte Eindruck

Eindruck hinterließ Freiburgs Christian Streich: „Sehr ehrlich. In der Kabine wurde auch über andere Themen als Fußball gesprochen.“ Besondere Momente waren für Hufnagel das Länderspieldebüt für Georgien 2015 und das WM-Qualifikationsspiel 2017 gegen Serbien.

SVD-News

Personal:Donaustaufs Jonas Goss hat seine Sperre abgesessen, der lange verletzte Cigi Özlokman ist Kandidat für die Startelf.

Zugänge:Nächste Saison tragen Mittelfeldspieler Michael Winter (21) vom Ligarivalen Neumarkt und Stürmer Qlirim Beqaj (23) vom Landesligisten Tegernheim Staufs Trikot.