Heimspiel gegen Würzburg
Stefan Wagners Zauber in Donaustauf stößt an Grenzen

14.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:42 Uhr
Gerd Winkler
Donaustaufs Trainer Stefan Wagner muss derzeit viel improvisieren. −Foto: Brüssel

Seit dem Start der Restrunde in der Fußball-Bayernliga Nord schlägt sich Trainer Stefan Wagner vom SV Donaustauf (4., 51 Punkte) angesichts der sich kontinuierlich zuspitzenden Personallage mit Galgenhumor durch. Bedrohlich ist nicht die Breite des Kaders, sondern das enorme Leistungsgefälle.

Sieben Spiele hat der „eingeschworene Haufen“ (Wagner) in 2023 bestritten, ohne den langzeitverletzten Flügelflitzer Cigi Özlokman – und dazu stand jedes Mal hinter dem Einsatz der gleichen Leistungsträger ein Fragezeichen. „Irgendetwas werde ich zusammenzaubern müssen“, beschwor Stefan Wagner stets im Vorfeld.

Neumarkt-Spiel als Beispiel

Vorigen Samstag war es nun soweit: Wagners Zauber stieß erstmals an seine natürlichen Grenzen. Als Topkraft Mario Baldauf ausschied, standen von den sieben Leistungsträgern im Kader nur noch Paul Grauschopf, Lukas Dotzler und Kevin Hoffmann auf dem Platz. Das konnte nicht gutgehen, Donaustaufs Spiel zerbröselte augenblicklich, Neumarkt drehte billig den Rückstand und feierte einen 3:2-Sieg.

Coach Stefan Wagner ließ dem wochenlang aufgestauten Frust über das ganze „Gesamtpaket“ an Unzulänglichkeiten freien Lauf – das kam so gar nicht gut an. Unter der Woche gab es von den Verantwortlichen eine gehörige Kopfwäsche für den graumelierten 54-Jährigen. Es hat den Anschein, die Verdienste des Trainers werden nicht gesehen. Vier Abgänge nach Saisonende, davon drei Topleute, stehen fest – sicher nicht die letzten. Überdies wurden ja im Januar die Verträge mit zwei Leistungsträgern aufgelöst.

„Mein kleiner Haufen“

Trotz der großen Unruhe (auch von außen) gelingt es Stefan Wagner, dass „mein kleiner Haufen“ weiterhin an einem Strang zieht. Es ist beeindruckend, wie sich permanent, bisweilen hartnäckig angeschlagene Leistungsträger in den Dienst der Mannschaft stellen – egal ob nächste Saison an Bord, vielleicht an Bord oder nicht mehr an Bord.

Am Samstag um 15 Uhr gastiert der Würzburger FV (12., 32 Punkte). Jonas Goß muss letztmals seine Rotsperre absitzen, Mario Baldaufs Einsatz ist sehr fraglich: Es sieht wieder nach einem harten Unterfangen aus.