Tragödie
Nach Badeunfall: Toter wird obduziert

55-Jähriger starb beim Schwimmen im Schwetzendorfer Weiher. Es ist der zweite Badetote im Kreis Regensburg in einer Woche.

03.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:41 Uhr
Walter Schießl

Aus dem Schwetzendorfer Weiher wurde der 55-jährige aus dem Landkreis Cham tot geborgen. Foto: Alexander Auer

Zum zweiten Mal binnen einer Woche ist ein Mann in einem Weiher beim Baden im Landkreis ertrunken. Ein 55-jähriger aus dem Landkreis Cham kam am Dienstag gegen 20 Uhr ums Leben. Die Polizei geht von einem Badenunfall aus, Anzeichen für ein Fremdverschulden gibt es nach Polizeiangaben nicht.

Das Szenario, das sich am Dienstagabend im besonders bei Regensburgern beliebten Badeweiher abspielte, war anders als eine Woche zuvor beim Mötzinger Weiher. Denn dort war eine Gruppe Frauen und Männer, deren Mitglieder sich im Wasser abkühlen wollten, als einer davon, ein 39-jähriger Kasache, plötzlich unterging.Er konnte nur noch tot aus am Weiher geboren werden.An beiden Seen gibt es kein Aufsichtspersonal, das die Schwimmer im Auge hat.

Motorradfahrer wollte sich wohl abkühlen

Am Schwetzendorfer Badesee indes hatten Badegäste bemerkt, dass Bekleidung am Ufer deponiert warund unweit davon ein Motorrad stand, aber der „Nachbar“ nicht mehr im Wasser des überschaubaren Sees gesehen werden konnte. Zudem war der 55-Jährige zunächst mit einem Bekannten beim Baden am „Schwetzi“, der aber den Erholungsort wieder verließ und als er später den Mann nicht mehr von seinem Handy aus erreichen konnte, die Rettungsleitstelle alarmierte. Dort gingen gegen 20.20 Uhr die Notrufe ein.

Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht und der DLRG Regensburg, Regenstauf und Neutraubling, die Pettendorfer Feuerwehr und ein Notarzt eilten zum Unglücksort, wo das Wasser dann mittels Tauchern und auch von Booten aus abgesucht wurde. Eine halbe Stunde später mussten die Helfer feststellen, dass die Badegäste mit ihrer Vermutung, es könne jemand im Wasser untergegangen sein, Recht hatten. Der Leichnam des 55-Jährigen, der im Landkreis Cham wohnte, und wohl eine Feierabendtour mit seinem Motorrad unternommen hatte, um im Schwetzendorfer Weiher ein Bad zu nehmen, wurde gefunden und geborgen.

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Die Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizei. Sie geht nach Angaben von einem Badeunfall aus. Um aber die genaue Todesursache herauszufinden, wurde eine Obduktion angeordnet, ließ Polizei-Pressesprecher Florian Beck wissen. Wann diese tatsächlich stattfinden werde, sei noch offen. „Wir wollen wissen, ob der Mann an einem Ertrinkungstod oder einer anderen Sache gestorben ist“, sagte Florian Beck weiter.

Neugierige Beobachter am Ufer

Am Rande der Bergungsaktion kam es zu unschönen Szenen. „Interessant anzusehen“, das haben sich bestimmt einige Leute gedacht. Denn nicht nur Erwachsene sammelten sich, um die Arbeiten der Retter zu beobachten, sondern sie hatten teilweise auch noch Kinder dabei. „Bitte, wenn so etwas ist, machen Sie für die Einsatzkräfte, großzügig Platz, halten Sie Abstand zum Einsatzort und auch wenn Sie kleine Kinder dabei haben, die müssen nicht zuschauen, nehmen Sie die mit auf die Seite“, so der Appell von Einsatzleiter Max Naumann, dem Leiter der DLRG Regensburg.

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Risiko beim Baden an kleinen Weihern

Besonders im Süd-Landkreis gibt es eine Reihe von Badeseen, die vielfach aus Kiesweihern entstanden sind. Der größte davon ist der Guggenberger See unweit von Neutraubling. Am „Guggi“, am Roither See und am Sarchinger Weiher sowie am Badeplatz in Ramspau sind an den Wochenenden und Feiertagen bei Badewetter ehrenamtliche Aufsichtspersonen der Wasserwacht im Einsatz.

„In den restlichen Gewässern kann man nur mit Risiko baden“, sagte Max Naumann. Das Risiko beziehe sich darauf, dass es im Notfall eben keine Hilfe vor Ort gebe. Die Anfahrten zu machen Weihern wie etwa dem Mötzinger sei eben sehr weit, da könne es bis zu einer halben Stunde dauern, bis Helfer vor Ort seien, „und das ist dann ohnehin viel zu spät“. Freibäder mit Aufsicht gibt es im Landkreis nur in Regenstauf mit dem Valentinsbad, in Hemau mit dem Waldbad und in Beratzhausen mit dem Freibad. All das bewerkstelligen Mitglieder der Wasserwacht und der DLRG.

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