Trauerfall
Lappersdorf trauert um Manfred Hornung

16.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:10 Uhr
Zeit seines Lebens engagierte sich der verstorbene Manfred Hornung für die Feuerwehr. −Foto: Dummer

Bereits am 3. März ist mit Manfred Hornung ein anerkannter und beliebter Lappersdorfer Bürger gestorben, der sich im Laufe seines Lebens in herausragender Weise in das Gemeinwesen, und hier insbesondere in das Feuerwehrwesen, einbrachte.

Geboren 1935 in Kemnath, trat er mit 18 Jahren in die Feuerwehr der Stadt Kemnath ein. 1963 übernahm er in Doppelfunktion die Ämter als Kommandant und Vorsitzender der Feuerwehr Kemnath. Aus beruflichen Gründen zog es ihn nach Passau, wo er im Anschluss daran acht Jahre im aktiven Dienst bei der Feuerwehr Passau tätig war. Mit der Gründung seines bekannten Süßwarenfachgeschäftes im Donau-Einkaufszentrum Regensburg und dem Umzug nach Kareth, wechselte der Bäckermeister und Einzelhandelskaufmann als aktives Mitglied in die Feuerwehr Lappersdorf. 1990 wurde er zum Vorsitzenden gewählt und füllte dieses Amt zwölf Jahre unter großem Einsatz aus. Sein jetziger Nachfolger, Joachim Strauß, sagte in seiner Trauerrede: „Jeder der Manfred kannte, weiß, dass er als kreativer Motor mit einer Fülle von Ideen großen Anteil daran hatte, dass sich das Erscheinungsbild der Feuerwehr in der Öffentlichkeit so positiv entwickelt hat.“

In seine Amtszeit fiel die Organisation von Faschingsbällen mit originellen Einlagen sowie des grandiosen Festes aus Anlass des 125-jährigen Jubiläums der Lappersdorfer Wehr. Bei seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit hatte für ihn stets die Förderung der Jugendarbeit einen herausragenden Stellenwert. Sein besonderes Anliegen war es auch, über die Grenzen von Lappersdorf hinaus Hilfe zu leisten. Der Ehrenvorsitzende der FF Lappersdorf organisierte fünf Hilfskonvois in die Ukraine.

Aus der von ihm gegründeten Feuerwehrdirekthilfe entsprang auch seine Idee, in der Ukraine freiwillige Feuerwehren nach bayerischem Vorbild aufzubauen. Dazu hatte er 1995 vier Russlanddeutsche drei Monate nach Lappersdorf eingeladen, die hier ihre Ausbildung zum Feuerwehrmann absolvierten. Als besondere Überraschung durften die ausgebildeten Feuerwehrmänner zum Abschied ein Tanklöschfahrzeug 24/50 mit in die Heimat nehmen. Im gleichen Jahr gründete er die Feuerwehrhilfe International, mit der Hornung in 25 Jahren 13 restaurierte Feuerwehrfahrzeuge in alle Teile der Welt entsandte.

Für sein ehrenamtliches Engagement rund um die Feuerwehr und vor allem über die Landesgrenzen hinaus erhielt Manfred Hornung neben dem Ehrenzeichen und der Bürgermedaille des Marktes Lappersdorf auch das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Die Freiwillige Feuerwehr Lappersdorf legte an seinem Grab als letzten Gruß das von Hornung selbst initiierte Feuerwehrgrabkreuz nieder, das mittlerweile schon weltweit auf zahllosen Gräbern an den Einsatz von verstorbenen Feuerwehrkameraden erinnert.

− ldk