Ein außergewöhnliches Event bieten Franziska Luber und Jürgen Böhm von Freitag bis Sonntag im Schloss Raitenbuch inmitten von Kallmünz an. Alle Interessierten und Alltagsgestressten haben die Möglichkeit, mithilfe von soghafter Kurzfilmen Entschleunigung in traumhafter Umgebung zu erleben. Die Internationale Kurzfilmwoche Regensburg präsentiert dort in ihrer Dependance Filme, die sich der Hypnose widmen.
Die Filme sollen sich dieser Thematik auf unterschiedliche Weise annähern, entweder verwenden sie hypnotische Stilelemente, widmen sich der Hypnose auf inhaltliche Weise oder sind selbst hypnotisch. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am Freitag ab 19 Uhr gibt es eine professionell angeleitete Gruppenhypnose, um anschließend das Kurzfilmprogramm auf einer anderen Bewusstseinsebene als Open Air noch besser genießen zu können.
Franziska Luber vom Hotel Schloss Raitenbuch sagt: „Wir sind die zweite Dependanceder Regensburger Kurzfilmwocheund offen für Alles. Film funktioniert bei uns sehr gut. Zur Eröffnung kommt Kulturreferent Dr. Feuerer, Digitalministerin Bär und Bürgermeister Jürgen Huber sind angefragt“. Die Thematik solle – so Luber – dem Zeitgeist entsprechen. Selbstoptimierung sei ja omnipräsent, die Gesellschaft suche nach wie vor nach Entschleunigung. „Wir wollen mit unserer Kinoreihe nicht dem Mainstream folgen, wir haben einen anderen Anspruch“, meint die Veranstalterin.
Hypnose gegen den Stress
Insa Wiese ist die künstlerische Leiterin der Kurzfilmwoche Regensburg und für die Auswahl zuständig: „Wir zeigen deshalb hypnotische, experimentelle Filme, weil sie sehr künstlerisch sind, was wiederum gut zu dem Künstlerpaar Franziska Luber und Jürgen Böhm passt“. Selbstoptimierung war das Sonderthema der 25. Kurzfilmwoche Regensburg im März. Wiese findet die Filme sehr gelungen. Sie würden dem Selbstoptimierungswahn teilweise entgegenwirken, weil Hypnose ja auch immer etwas mit Entschleunigung zu tun habe. „Der Selbstoptimierungswahn gestaltet den Alltag hingegen ja eher noch stressiger“, findet Wiese.
Am Freitag geht es um 19 Uhr los mit einer offiziellen Begrüßung und einem netten Empfang, um 19:45 Uhr soll dann eine Gruppenhypnose stattfinden und im Anschluss daran werden die ersten sieben Kurzfilme als Open Air und in der Orangerie gezeigt. Luber: „Insgesamt sind es sieben Filme mit einer kompletten Länge von ca. 70 Minuten, die auf drei Stationen aufgebaut sein werden. Die Filme laufen im Loop durch und so kann man zeitlich ungebunden kommen und gehen.“
Unter den Kurzfilmen befinde sich der Film „Ghost of OT301“ des Avantgarde-Künstlers Makino Takashi, dem der Arbeitskreis Film im März eine Retrospektive gewidmet habe. Sowohl Musik als auch der Film als solcher laden zur Entspannung ein, verlangen aber vom Betrachter dennoch Eigeninitiative im Deuten der Bilder. Das ist es auch, was Makino am Zuschauer interessiert: Was sieht der Betrachter in seinen Filmen? Der Film sei ungegenständlich und es komme darauf an, in welchem Zustand sich der Betrachter gerade befinde.
Elemente aus der Popkultur
Andreas Hykades Film „Love&Theft“ arbeitet mit absolut gegenständlichen Bildern und Elementen aus der Popkultur, die er in einem hypnotischen Verfahren bzw. Rhythmus anordnet. Die Filme „When You Awake“ von Jay Rosenblatt und „Screen“ von Christoph Giradet und Matthias Müller thematisieren das Verfahren der Hypnose an sich und geben so einen Einblick, wie eine Hypnosetherapie aussehen könnte und was der Hypnotisierte unter Umständen wahrnimmt.
Am Samstag und Sonntag laufen nachmittags ab 14 Uhr dann noch weitere Filme zum Thema, die das Programm abrunden und die Besucher zur Entspannung und Entschleunigung einladen sollen. Der Samstagabend soll für „Hardliner“ bei Gin und Musik ausklingen. Besucher können auch im Schloss übernachten und den Sommerabend genießen.