Regensburg
In St. Johannes beginnt eine neue Ära: Ingrid Erichsen ist erste Pfarrerin

05.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:20 Uhr
Alexandra Wessel
Pfarrerin Ingrid Erichsen (2. v. r.) wurde von Dekan Jörg Breu (r.) gestern offiziell in ihr Amt eingeführt. −Foto: Lexa Wessel

Ingrid Erichsen ist die erste Pfarrerin der Kirchengemeinde St. johannes. Seit Sonntag ist sie offiziell im Amt.

Viele Menschen klatschten ausgelassen mit zu dem Song „He’s got the whole world in his hands“, als die „JohannesSingers“ für festliche Stimmung beim Gottesdienst in der Regensburger Johanneskirche sorgten. Der Chor St. Johannes und die „JohannesSingers“, beide unter der Leitung von Angelika Hanzlick, der Posaunenchor St. Johannes unter der Leitung von Professor Wilfried Scharf sowie Albrecht Wieler an der Orgel sorgten für den passenden musikalischen Rahmen.

Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Johannes hatte gestern nämlich etwas zu feiern: Am Sonntagvormittag begrüßte Pfarrer Klaus Göldner die Kirchengemeinde in der Johanneskirche in der Augsburger Straße zur offiziellen Einführung von Pfarrerin Ingrid Erichsen. Nach der Heiligen Messe gab es noch einen festlichen Empfang im Gemeindesaal dank des Kirchencafés unter der Leitung von Erika Rößler. Dekan Jörg Breu zelebrierte die Messe. Er dankte Pfarrerin Erichsen, die sich mit ihrem Mann um drei Kinder kümmert, für ihren Einsatz und gab ihr seinen Segen mit auf den Weg. Sie habe sich nicht nur der Kirche St. Lukas angenommen, sondern später auch in St. Johannes geholfen. Nun übernahm sie offiziell das Amt als erste Pfarrerin in St. Johannes. Wer eine Familie managen könne, dem werde das auch in einer Kirche gelingen, so Breu.

Wenn man ein neues Amt antrete, habe man in der Regel auch einen Vertreter der abgebenden Gemeinde, erklärte Erichsen. Aber da sie aus vier Jahren Elternzeit in den Dienst zurückkehre, habe sie entschieden, dass ihre Familie dieser Vertreter sein solle.

Pfarrerin Erichsen las das Evangelium nach Markus mit dem Gleichnis der bösen Weingärtner (Mk 12, 1-12: Der Herr eines Weinberges hat diesen an Gärtner verpachtet). Doch diese beanspruchen ihn bald als ihr Eigentum und schlagen oder töten Gesandte des Herren des Weinberges. Nun stellt sich die Frage, ob der Herr kommen wird, um sie ebenfalls in seinem Zorn zu töten.

Dieser gewaltsame, brutale Text habe eine Herausforderung dargestellt, so Erichsen. Doch andererseits scheine der Text auch passend. Denn auch die Leitung der Kirche stelle eine Herausforderung dar. Im Weinberg könne man die Schöpfung Gottes sehen, so Erichsen.

Doch auch wenn die Menschen keine Rücksicht auf die Erde, Gottes Schöpfung, nehmen und die Ressourcen der Welt verbrauchen, fordere Gott seine Schöpfung nicht zurück. Trotz Gewalt und Hochmut höre Gott nicht auf, die Menschen zu lieben und barmherzig zu sein.