Ostbahnhof Regensburg
Nachtschwärmer auf den Gleisen: Zug muss in Regensburg notbremsen

22.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:46 Uhr

Das Überqueren der Gleise ist im Regensburger Ostbahnhof untersagt und wie hier auf dem Symbolbild auch mit Hinweisschildern angekündigt. Symbolbild: Bundespolizei

Ein Zug musste Sonntagnacht am Ostbahnhof Regensburg wegen Menschen auf den Gleisen notbremsen. Es gab mehrmals Hinweise auf „Personen im Gleis“. Die Bundespolizei ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.



Gegen 1.30 Uhr teilte die Bahnbetriebszentrale der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen mit, dass Personen in der Nähe des Stellwerks Regensburg Ost über die Gleise laufen. Kurze Zeit später überquerten erneut mehrere Nachtschwärmer die Gleise, teilt die Polizei mit.

Der Fahrdienstleiter ordnete daher für den Flughafenexpress gegen 1.45 Uhr eine Notbremsung an. Der Lokführer brachte den Zug bei einer Geschwindigkeit von circa 140 km/h abrupt zum Stehen. Die Fahrgäste blieben unverletzt, teilt die Polizei mit.

Wie viele Personen genau die Gleise betraten und ob diese zuvor womöglich auf der Dult gefeiert haben, ist unklar. „Es gibt derzeit jedenfalls keine Hinweise darauf, dass es Dultbesucher waren“, erklärt Sylvia Hieninger, Pressesprecherin der Bundespolizeiinspektion Waldmünchen, auf Nachfrage.

Polizei sucht Zeugen



Das Bundespolizeirevier Regensburg ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Ermittler suchen Zeugen, die Angaben zur Identität der Personen machen können, die um diese Zeit die Gleise überquert haben. Sachdienliche Hinweise werden an die Bundespolizei Waldmünchen über die Telefonnummer 09972/94080 oder per E-Mail an bpoli.waldmuenchen@polizei.bund.de erbeten.

Alltäglich sei ein solcher Fall in ihrem Einsatzgebiet nicht, erklärt die Pressesprecherin noch. Auch, wenn es „nicht völlig ungewöhnlich“ sei, komme es selten vor, dass gleich mehrere Personen die Gleise betreten würden.

Lebensgefahr im Gleisbereich

Generell warnt die Bundespolizeiinspektion Waldmünchen: „Der unbefugte Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich! Züge fahren zu jeder Tages- und Nachtzeit und können nicht ausweichen. Bis zu 1000 Meter dauert es, bis ein Zug nach einer Vollbremsung steht. Außerdem werden die Fahrzeuge immer leiser und sind somit erst spät zu hören. Unter Einfluss von Alkohol verschlechtert sich zudem die Einschätzung der Gefahr! Auch andere Personen können durch dieses leichtsinnige Verhalten gefährdet werden, zum Beispiel im Falle einer Notbremsung“.

nb/nu