Musik
Naidoo tritt nicht in Regensburg auf

Der Sänger wird nächstes Jahr bei den Schlossfestspielen nicht dabei sein. Eine Begründung liefert der Veranstalter.

08.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:42 Uhr
Der Auftritt des Sängers Xavier Naidoo in Regensburg war bereits im Vorfeld stark umstritten. −Foto: dpa/ Karl-Josef Hildenbrand

Das Konzert von Xavier Naidoo bei den Thurn und Taxis Schlossfestspielen 2021 konnte wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Auch im kommenden Jahr wird es nicht zu einem Auftritt des Sängers bei der Veranstaltung kommen.

In einer Pressemitteilung erklärt der Veranstalter Odeon Concerte: „Ein Ersatztermin bei den Festspielen 2022 konnte trotz aller Bemühungen leider nicht realisiert werden.“ Darum entfällt das Konzert nun komplett. Die Besucher der Schlossfestspiele, Kunden von Eventim und Ticketmaster eingeschlossen, werden in diesen Tagen schriftlich über Einzelheiten informiert, versichert der Veranstalter.

Xavier Naidoo arg in der Kritik

Die Absage des Konzerts dürfte viele Regensburger erfreuen. Naidoo fiel zuletzt nicht nur wegen rechtsextremem Gedankenguts auf, er zählt mit Vegan-Koch Attila Hildmann auch zu den bekanntesten Verschwörungstheoretikern Deutschlands. Daher hatten sich die kritischen Stimmen gegen ein Konzert in Regensburg gehäuft. In Hof wurde sogar eines von der Stadt abgesagt. In Rostock wurde nach langem Streit dagegen im Juni entschieden, dass Naidoo dort auftreten darf.

Die Stadtspitze begrüße die Entscheidung des Konzertveranstalters, teilte die Stadt Regensburg mit. Die Regensburger Bürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer äußerte sich bei der Debatte im vergangenen Jahrin der Mittelbayerischen. „In dieser Hinsicht stimme ich mit meiner Hofer Amtskollegin Eva Döhla voll und ganz überein“, betonte sie und fuhr fort: „Wer extremistisches, rassistisches oder rechtsradikales Gedankengut verbreitet und darüber hinaus auch noch glaubhaft in Zusammenhang mit kruden Verschwörungstheorien gebracht wird, sollte in unserer weltoffenen freiheitlichen Gesellschaft keine Plattform bekommen.“

Appell der Regensburger OB

Eine Absage des Konzerts seitens der Stadt war laut der OB aber nicht möglich, weil es sich um eine Veranstaltung auf einem Privatgrund handelt. In Hof war das anders: Dort hätte das Konzert auf dem Volksfestplatz, also öffentlichem Grund, stattgefunden.

Maltz-Schwarzfischer appellierte aber damals an Veranstalter und Ticketkäufer, „ihre Entscheidung noch einmal gründlich zu überdenken“. Die Regensburger Grünen stärkten der OB den Rücken und forderten eine Absage.

So reagiert Reinhard Söll

Auch die Initiative gegen Rechts Regensburg hatte einen offenen Brief mit entsprechender Bitte an den Veranstalter geschickt. Der Inhaber von Odeon Concerte, Reinhard Söll betonte aber damals, den Vertrag mit Naidoo nicht einfach auflösen zu können.

Nach der Absage beteuerte er laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Die Politik hatte natürlich keinen Einfluss auf die Entscheidung.“ Es sei kein Termin gefunden worden, man habe sich daraufhin mit Naidoos Agentur geeinigt.