Die ukrainische (Fast)-Millionenstadt Odessa wird gerne „Perle am Schwarzen Meer“ genannt. Seit 1990 ist sie außerdem Partnerstadt von Regensburg. Weil die Jubiläums-Feier 2020 corona-bedingt ausfallen musste, wurde stattdessen am Sonntagnachmittag eine Statue zu Ehren der Partnerschaft enthüllt. Der massive Anker aus Bronze, entworfen von einem ukrainischen Künstler, steht nun am Marc-Aurel-Ufer, nahe der Eisernen Brücke.
Zur Feier des Tages kam neben Regensburgs Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer auch der Amtskollege aus Odessa: Oberbürgermeister Gennadyi Trukhanov. „Für uns bedeutet die Städtepartnerschaft keine Formalität, sondern echte Freundschaft“, sagte er in einer Rede am Sonntag.
Er bedankte sich für die Hilfen, die in den letzten drei Jahrzehnten aus Regensburg in die Ukraine flossen. Spenden waren dabei, Krankenbetten und Krankenwagen. „Vielen Dank, dass ihr in schweren Zeiten bei uns wart.“ Der Anker, das Symbol der Stadt Odessa, soll nun ein Denkmal der Völkerfreundschaft und neuer Treffpunkt in Regensburg sein. Im Gegenzug baut die Stadt Odessa gerade in Zusammenarbeit mit dem Regensburger Gartenamt einen „Regensburg-Park“, der nächstes Jahr eröffnet werden soll.
Als Ergänzung zu den vielen Austausch-Aktivitäten, die es zwischen Regensburg und Odessa gab, spielte am Sonntag das Tamara Lukasheva Quartett in Regensburg. Im Salzstadl gibt es eine bayrisch-ukrainische Kunstausstellung und am Mark-Aurel-Ufer hängen bis Mitte Oktober große Info-Flaggen mit Informationen zu Odessa. „In einer Zeit, in der immer neue Mauern aufgerichtet werden, ist es umso wichtiger, Brücken zu schlagen und freundschaftliche Verbindungen zu pflegen“, sagte OB Maltz-Schwarzfischer. So soll der Odessa-Anker nun auch ein Symbol dafür sein, dass die Ukraine nicht nur Schauplatz von politischen Konflikten und blutigen Kriegen ist, sondern auch ein gastfreundliches Land mit sehenswerten Städten. (mda)