Tiere
Regensburger Feuerwehr rettet Reh aus einem Gartenzaun

Muttertier schreit in Schwabelweis stundenlang, während ihr Kitz wartet – Jagdaufseher: Hunde sollen jetzt an die Leine

16.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:02 Uhr

Die Befreiung eines Rehs in Gladbeck: Die Regensburger Feuerwehr stellte kein Foto zur Verfügung. Foto: Feuerwehr Gladbeck

Einen ungewöhnlichen tierischen Einsatz hatte die Berufsfeuerwehr am späten Montagnachmittag in Schwabelweis. Drei Feuerwehrleute retteten ein Reh aus einem Metallzaun – und machten damit eine Rehfamilie wieder komplett.



Die Feuerwehr berichtete in der Nacht zum Dienstag: Aufmerksame Passanten hätten den Notruf gewählt, nachdem sie das Reh entdeckt hatten; um 17.30 wurde die Feuerwehr alarmiert. Das Tier hatte offenbar versucht, sich zwischen zwei Stäben eines Gartenzauns hindurchzuzwängen – und war dabei steckengeblieben. Der zuständige Jagdaufseher, den die Feuerwehr gerufen hatte, berichtet: „Es muss mehrere Stunden dringewesen sein und hat fürchterlich geschrien.“ Die Stäbe des Zauns seien etwa 15 bis 20 Zentimeter weit auseinander gewesen und somit breit genug für Schultern und Kopf des Rehs, aber nicht für sein Becken. „Das hat sich das Fell auf beiden Seiten weggescheuert.“

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Das Dramatische an der Situation: In einer angrenzenden Wiese rief ein Jungtier nach seiner Mutter, so berichtet es die Feuerwehr. „Mit Feingefühl und unter äußerster Vorsicht musste der Zaun mit der Hilfe eines Bolzenschneiders zerlegt werden, so dass das Reh, welchem zur Beruhigung eine Decke über den Kopf gelegt wurde, nach kurzer Zeit befreit werden konnte.“ Die Verletzungen des Tiers seien wohl nur oberflächlich, so die Einschätzung des Jagdaufsehers. Er entließ die Rehmutter deshalb in die Freiheit. „Die Hoffnung ist, dass das Muttertier das übersteht und sich der Rehkitze wieder annimmt“, erklärt er.

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Reh womöglich von Hund gehetzt



Womöglich sei das Reh von einem Hund gehetzt worden und deshalb mitten in Schwabelweis in den Zaun geraten. Dass Rehe auf der Flucht vor Hunden verletzt werden, komme in den Wohngebieten am Stadtrand immer wieder vor; im April habe ein Reh in Brandlberg so schwere Verletzungen erlitten, dass er es erlegen habe müssen. Der Jagdaufseher appelliert an Hundebesitzer, ihre Tiere während der Brut- und Setzzeit zwischen März und Juli, in der Wildtiere Junge bekommen, anzuleinen und auf den Wegen zu bleiben.

rj