Kirche
Regensburgerin an der Spitze der Synode

25 und Studentin: Anna-Nicole Heinrich ist die jüngste Präses in der Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland.

08.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:08 Uhr
Die Regensburgerin Anna-Nicole Heinrich wurde am Samstag zur neuen Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt. −Foto: Jens Schulze

Anna-Nicole Heinrich ist neue Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Das gab die EKD am Samstag in einer Pressemitteilung bekannt. Die digital tagenden Synodalen wählten die 25-jährige Studentin aus Regensburg in ihrer konstituierenden Sitzung zur Vorsitzenden der 13. Synode. Auf Anna-Nicole Heinrich entfielen 75 von 126 abgegebenen Stimmen. In ihrer Vorstellung betonte sie: „Als Präses der EKD-Synode stehe ich für eine hoffnungsvolle, integrierende und pragmatische Kirche, die sich immer wieder neu entdeckt.“

Mit einem Alter von 25 Jahren ist Heinrich die jüngste Präses in der Geschichte der EKD-Synode. Sie ist von der Ev.-Luth. Kirche in Bayern in die EKD-Synode gewählt worden. Zuvor war sie Jugenddelegierte der 12. Synode der EKD. Heinrich hat Philosophie an der Universität Regensburg studiert. Seit 2019 hat sie die Masterstudiengänge Digital Humanities und Menschenbild und Werte belegt. Heinrich ist stellvertretende Vorsitzende der evangelischen Jugend in Deutschland.

Die Nachfolge von Irmgard Schwaetzer

Heinrich folgt Irmgard Schwaetzer als Präses, die das Amt seit November 2013 ausübte. Schwaetzer war von 1980 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1987 bis 1991 war sie Staatsministerin im Auswärtigen Amt, anschließend bis 1994 Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Seit 2009 gehört Präses Schwaetzer der Synode der EKD an, ebenso der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der EKD.

Was macht die Synode?

Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 6. bis 8. Mai digital. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 13. Synode aus 128 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,1 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der rund 13.500 Kirchengemeinden.