Nachtleben
„Suite15“: Betreiber meldet Insolvenz an

Kurzfristig kann das Regensburger Unternehmen seine Schulden nicht bezahlen. Es bleibt alles beim Alten, sagt der Betreiber.

23.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:32 Uhr
Katharina Eichinger
Die Suite15 ist mittlerweile in ihren alten Räumlichkeiten zurück. Archivfoto: altrofoto.de −Foto: Paul Mazurek

Paukenschlag in der Regensburger Partyszene: Die Betreiberfirma der wohl bekanntesten Regensburger Diskothek „Suite15“ hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Die Bulb.Disco.GmbH führt die Geschäfte der Suite15 seit dem 14. Juli 1999.Ende vergangenen Jahres wurde das „Schimmerlos“ in die Räumlichkeiten der Suite15 eingegliedert.

Jetzt kann das Unternehmen – zumindest kurzfristig – seine Schulden nicht mehr bezahlen. Das geht aus einer Veröffentlichung auf dem Justizportal www.insolvenzbekanntmachungen.dehervor. Geschäftsführer Sascha Al Mahmoud bestätigte den Antrag auf Insolvenz unserem Medienhaus am Dienstagmorgen. Die vorläufige Insolvenzverwaltung ist bereits angeordnet.

Fortbetrieb ist gesichert

Hier befindet sich die Suite15:

Nicht betroffen sind außerdem die Festivals, die Al Mahmoud in diesem Sommer veranstaltet. „Zuckerbrot und Peitsche“, „Farbgefühle“ und „Love Island“ haben nichts mit der Bulb.Disco.GmbH zu tun. Nur dieses Unternehmen sei betroffen, sagt Rechtsanwalt Dr. Rudolf Dobmeier am Dienstag im Gespräch mit unserem Medienhaus. Er wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Diese Festivals finden außerdem in der Region statt.

Doch wie kam es dazu, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden musste? „Das sind Altlasten aus der Vergangenheit“, sagt Al Mahmoud – bereits 2015 geriet sein Unternehmen in finanzielle Schieflage. „Das Sanierungsmodell scheiterte wegen Schwierigkeiten auf Gesellschafterebene.“ Es sei verhandelt worden, allerdings sei man sich nicht einig geworden.

Im Sommer 2015 kehrte die Suite15 an ihren ursprünglichen Ort im St.-Peters-Weg zurück. Sehen Sie hier Bilder:

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Jetzt prüft der vorläufige Insolvenzverwalter Dobmeier die Unterlagen: „Ich muss mich einarbeiten und die Ursachen für die Insolvenz finden“, sagt er. Außerdem spricht er mit Beteiligten. Dazu gehören zum Beispiel Vermieter, Gesellschafter und Lieferanten. Erst dann kann Dobmeier Sanierungsmöglichkeiten finden. Für die Eröffnung des Insolvenzverfahrens peilt er Anfang August an.

Dobmeier bestätigt, dass die Mitarbeiter weiter bezahlt werden. Möglich sei das über Insolvenzgeld – die Löhne werden vorerst von der Bundesagentur für Arbeit ausgezahlt.

Bereits 2015 lief Insolvenzverfahren

Im Herbst 2015 lief schon einmal ein Insolvenzverfahren gegen die Bulb.Disco.GmbH.Auch damals gab Al Mahmoud sofort Entwarnung: Alles könne weiterlaufen wie gehabt, sagte er damals. Der laufende Betrieb sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen.

Die Bulb.Disco.GmbH war im Sommer 2015 in finanzielle Schieflage geraten, nachdem ein langjähriger Geschäftspartner sein nicht unerhebliches Darlehen zurückhaben wollte. Da sich die Wiedereröffnung der Suite15 in dem Keller des Parkhauses am St.-Peters-Weg um mehrere Monate verzögerte, fehlten der Gesellschaft noch dazu Einnahmen.

Die Location sehen Sie auch in unserem Video:

Geschäftsführer Al Mahmoud hatte daraufhin einen Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit seiner Firma eingereicht – auch, um nicht persönlich haftbar zu sein.Gut einen Monat später konnte die Insolvenz abgewendet werden.

Umzug verzögerte sich

Alle Regensburger Clubs und Bars finden Sie auf unserer Karte:

Der Umzug verzögerte sich jedoch um mehr als ein Jahr bis zum Sommer 2015.Inzwischen eröffnete dort auch das Schimmerlos und der Beats Club. Auch das Gatsby lockt heute in den Kellerräumen Party-Gäste an. Mehr als 1500 Feiernde haben in den Untergeschossen des Regensburger Parkhauses insgesamt Platz.

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