Minus acht Grad: Am Sonntag soll es in Regensburg bitterkalt werden. Dennoch wollen einige Tierrechtsaktivisten blank ziehen, um mit einem Nacktlauf gegen Pelz zu demonstrieren.
Man wolle „mit nackten Tatsachen auf das Leiden und Sterben der Tiere in der Pelzindustrie“, sagt Franz Bauer, der zweite Vorsitzende des Regensburger Vereins TierrechteAktiv, der den Lauf veranstaltet. „Jährlich werden über 50 Millionen Tiere für die Produktion von Pelz getötet“, beklagt Bauer.
Die Demo beginnt um 14 Uhr am Arnulfsplatz. Danach laufen die Teilnehmer über den Haidplatz zum Domplatz und von dort über den Neupfarrplatz und den Bismarckplatz zurück zum Arnulfsplatz.
Auch wenn die Veranstaltung als Nacktlauf betitelt ist, werden die Teilnehmer angesichts der Minusgrade eher in Unterwäsche laufen, sagt Bauer. Auch Angezogene dürfen teilnehmen. „Es können alle Menschen kommen.“ Bislang hätten sich allerdings nur rund zehn Teilnehmer gemeldet.
Ähnliche Veranstaltungen gab es in Regensburg bereits. Zuletzt im Dezember 2019. Anfeindungen habe man bislang eher selten erlebt, sagt Veranstalter Bauer. „Natürlich wird man mal kritisch beäugt, man ist halt in Unterwäsche.“ Grundsätzlich ernte man eher Zuspruch. Für Ärger könnten allerdings Glühwein-Fans sorgen: „Von betrunkenen Menschen auf Weihnachtsmärkten kann es durchaus mal sexistische Kommentare geben“, sagt Bauer.
Bleibt eine Frage: Warum laufen die Aktivisten ausgerechnet im tiefsten Winter halbnackt durch die Stadt? „Zum einen wird in dieser Jahreszeit die Mode mit Pelz verkauft“, sagt Bauer. „Zum anderen hat es einfach eine andere Wirkung, wenn man sich bei Minusgraden auszieht.“