Tipps der Wasserschutzpolizei
Wassersport, Campen und Co.: Was man in, an und auf der Donau beachten muss

15.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:51 Uhr
Ein absolutes Ärgernis: Georg Bauer von der Wasserschutzpolizei Passau hat jede Menge Müll auf der Lüfteneggerinsel in der Donau eingesammelt. −Foto: Fotos: Wasserschutzpolizei Passau

Das Wochenende soll heiß werden. Zudem sind noch Pfingstferien und für viele ist es mit dem Feiertag Fronleichnam und dem Brückentag ein verlängertes Wochenende. Das zieht viele Menschen ans Wasser, auch an die Donau. Doch was gibt es zu beachten?



Die Meteorologen kündigen für Samstag und Sonntag in Regensburg und Passau Temperaturen von über 30 Grad an. Das wird für volle Freibäder und Badeseen sorgen, was wiederum einige auf die Idee bringen wird, sich ein einsameres und lauschigeres Plätzchen an der Donau zu suchen. Die Wasserschutzpolizei in Passau und Regensburg informiert, was dabei zu beachten ist, damit das Freizeitvergnügen am Fluss ungetrübt bleibt.

Die Strömung nicht unterschätzen

Wer in der Donau schwimmt, muss unbedingt die Strömung beachten. Diese könne den Schwimmer etliche hundert Meter weit abtreiben. „Ein Ankämpfen gegen den Fluss ist nahezu unmöglich“, warnt die Passauer Wasserschutzpolizei in einer Pressemitteilung. Deswegen komme es immer wieder zu tragischen Unfällen.

Besonders vorsichtig sollte man auch an den beliebten Kiesstränden sein – vor allem wenn sich Frachtschiffe nähern. „Dabei kann eine derartige Sogwirkung entstehen, dass man sich auch in hüfthohem Wasser nicht mehr auf den Beinen halten kann“, weist die Wasserschutzpolizei auf die Gefahren der sogenannten Bundeswasserstraße hin.

Von einer Brücke in die Donau zu springen – auch das ist eine ganz schlechte Idee. Außerdem ist den Verordnungen zufolge das Baden und Schwimmen hundert Meter ober- und unterhalb von Brücken grundsätzlich verboten. Das gelte auch im Bereich von Schiffsanlegestellen – etwa in der Passauer Altstadt.

Campen und Lagerfeuer sind verboten

Da die Uferbereiche der Donau großteils Eigentum des Bundes sind, können Camper nicht einfach so ihre Zelte am Fluss aufstellen. Auch mit dem Auto oder Motorrad darf man nur in den wenigsten Fällen ans Donauufer fahren. „Die Uferwege können natürlich mit dem Fahrrad oder zu Fuß genutzt werden“, stellt die Wasserschutzpolizei Passau klar, betont aber: „Das Zelten und Entzünden von Feuern ist in diesem Bereich nicht zulässig.“ Wer meint, ein Lagerfeuer an der Donau entfachen zu müssen, dem droht eine Anzeige. Der Grund für das strikte Ahnden: Oft werde bei einem Lagerfeuer die Grasnarbe derart beschädigt, dass das nächste Hochwasser erosionsbedingte Schäden verursache. Zwar sind am Ufer hin und wieder Hinweisschilder aufgestellt. Das Verbot gelte aber auch, wenn kein Schild zu sehen ist.

Ein weiteres Ärgernis für die Wasserschutzpolizei ist der Abfall. Denn diese meint: „Dass jeder seinen Müll wieder mitnehmen sollte, dürfte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.“ Doch dem ist nicht so: Es müssten teils Unmengen Müll von den Gemeinden, dem Wasser- und Schifffahrtsamt sowie den Fischereivereinen beseitigt werden.

Peter-Michael Schmalz, Leiter der Wasserschutzpolizei Regensburg, die für hundert Flusskilometer in den Landkreisen Regensburg, Kelheim und der Stadt Regensburg zuständig ist, rät, sich vor einer Aktivität in, an oder auf der Donau über die Rechtsvorschriften kundig zu machen. Die Behörden könnten Auskunft darüber geben, welche Schutzbestimmungen vor Ort gelten. Denn: „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, gibt Schmalz im Gespräch mit unserer Zeitung zu bedenken.

Auch Kanufahrer muss sich an Promillegrenze halten

Auf dem Wasser gelten dieselben Promillegrenzen wie im Straßenverkehr. Übrigens auch dann, wenn man nicht motorisiert unterwegs ist. So dürfen Kanufahrer und Stand-Up-Paddler maximal 0,5 Promille Alkohol im Blut haben – auch wenn sie auf den Nebenflüssen Inn, Isar oder Ilz ihrem Sport nachgehen.

„Jedem Wassersportler muss bewusst sein, dass sich vor dem Bug der Berufsschiffe ein bis zu 250 Meter großer Sichtschatten befindet“, warnt die Wasserschutzpolizei. Der Schiffsführer kann das sich nähernde Boot also nicht sehen, was bereits zu schweren Unfällen führte.

Extra zugelassene Strecken für Jetski auf der Donau sind eineinhalb Kilometer vor der Schleuse Geisling im Bereich der Wasserschutzpolizei Regensburg sowie bei Winzer im Landkreis Deggendorf. Außerhalb dieser Strecken seien nur Fahrten von A nach B bei Tageslicht erlaubt.