Die Frage nach der Doppelbelastung mit Familie und Beruf kann Christine Hofmeister nicht verstehen. Aufrecht und ernst sitzt sie im roten Plüschsessel in der Sitzecke des St. Katharinenspitals. Die 86-Jährige war immer berufstätig. Es blieb ihr gar nichts anderes übrig.
Mit 40 wurde sie Witwe, da waren die beiden Kinder 14 und elf Jahre alt. „Ich war immer im Beruf, das ging schon“, sagt sie. Keine Spur Bedauern oder Groll liegt in ihrer Stimme. Eher Verwunderung über die Frage.
„Das war einfach eine andere Zeit“, ergänzt Elfriede Sedlaty. „Damals war es selbstverständlich, dass die Frauen...