Sozialverband
BRK-Kreisverband setzt auf Investitionen

Neue Projekte stehen auf der Agenda: Rotkreuzladen, Waldkindergarten, Schul- und Simulationszentrum entstehen.

07.05.2019 | Stand 16.09.2023, 5:37 Uhr
Sarah Höger

Sebastian Lange (l.), Björn Heinrich und Marco Fuchs (r.) haben viel vor. Fotos: Höger

Fast genau 100 Tage ist der neue Kreisgeschäftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes, Björn Heinrich, nun im Amt. Zeit, Bilanz zu ziehen. Und die kann sich sehen lassen, wie die Zahlen des vergangenen Jahres belegen, die am Montag vorgestellt wurden. Der Regensburger Kreisverband schloss das Jahr 2018 mit einem Umsatzvolumen von 43,5 Millionen Euro ab und erreichte damit einen Rekord: Das vergangene Jahr ist das bislang erfolgreichste in der Geschichte des BRK in Regensburg.

„Das ist im Vergleich zu 2017 eine Steigerung um knapp drei Millionen Euro“, berichtete Heinrich. Wichtig sei beim Blick auf die rosigen Zahlen jedoch, dass hinter der Bilanz Leistungen stünden, die dem Wohl der Menschen in Regensburg und Umgebung dienen würden, wie Pressereferent Marco Fuchs betonte: „Die Menschen vertrauen uns ihre Angehörigen zur Pflege oder ihre Kinder zur Betreuung an. Dieses große Vertrauen zu rechtfertigen ist unsere Aufgabe.“

1100 Mitarbeiter arbeiten im Kreisverband Regensburg hauptberuflich, über 2400 engagieren sich ehrenamtlich für das Bayerische Rote Kreuz. Sie alle stemmten insgesamt 41 854 rettungsdienstliche Einsätze im letzten Jahr und trugen dazu bei, dass Bauprojekte bereits abgeschlossen werden konnten und neue in Planung sind.

Fast 42 000 Einsätze bewältigt

Noch wichtiger als den Blick auf das vergangene Jahr zu richten, sei der Ausblick auf das, was kommt, findet der Kreisverband. Und da ist einiges in Planung, wie Heinrich und sein Kollege Sebastian Lange, stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Leiter des Rettungsdiensts, verrieten. Neun Projekte und Bauvorhaben stehen auf der Agenda. Eines davon wird noch diesen Monat realisiert werden: Die Wiedereröffnung des Regensburger Rotkreuzladens am Hoher-Kreuz-Weg 7 am 18. Mai. „Der Rotkreuzladen wird ein ganz klassischer Second-Hand-Laden werden, der für alle offen ist und in dem gebrauchte, aber hochwertige Klamotten und Textilien erworben werden können“, erklärt Heinrich.

„Die Menschen vertrauen uns ihre Angehörigen zur Pflege oder ihre Kinder zur Betreuung an.“Marco Fuchs, Pressereferent

Die kleinen Bewohner der Landkreisgemeinde Beratzhausen können sich auf einen neuen Waldkindergarten freuen, der im September dieses Jahres seine Pforten öffnen wird. „Bereits 13 Kindertageseinrichtungen werden von uns getragen, der in Beratzhausen wird Nummer 14 werden“, verkündete der Kreisgeschäftsführer.

Mit großer Vorfreude blickt das BRK auf das geplante Schul- und Simulationszentrum, das im Stadtosten, unweit der Dekra, erbaut werden soll. Das Gebäude wird auf drei Ebenen für drei verschiedene Funktionen zugeschnitten sein. Hier soll zum einen eine Berufsfachschule für Notfallsanitäter entstehen: „Wir bilden jährlich sieben Personen in Regensburg zum Notfallsanitäter aus, die dann aber für die Schulausbildung nach Würzburg oder Nürnberg reisen müssen.

Das wird mit der neuen Berufsfachschule in Regensburg ein Ende haben“, freute sich Lange als Leiter des Rettungsdienstes. „Auch die theoretische Ausbildung soll in Regensburg stattfinden. Damit haben wir hier dann auch die einzige BRK-Schule in der Oberpfalz, und auch im Nachbarbezirk Niederbayern gibt es keine, so dass das Einzugsgebiet groß sein wird.“

Zudem soll hier die bereits bestehende Physiotherapieschule angesiedelt werden. Und als dritter Zweig wird hier ein sogenanntes Simulationszentrum entstehen. Im Bereich der Notfallsimulation werden Einsatzkräfte und medizinisches Fachpersonal unter realitätsnahen Bedingungen fort- und weitergebildet: „Wir können hier Notfallsituationen simulieren, die nicht alltäglich sind. Unsere Übungspuppen können sprechen, atmen und sogar die Hautfarbe wechseln“, erklärte Heinrich.

Rettungswagen mit Simulator

Auch das Thema Fahrsicherheit wird eine wichtige Rolle spielen: „Es wird einen Rettungswagen geben, der mit einer Fahrsimulation ausgestattet ist. Brems- und Lenkbewegungen werden dann wahrheitsgetreu nachempfunden werden können, um die Handlungssicherheit unserer Mitarbeiter bestmöglich optimieren zu können.“ Der Simulator auf dem Gelände soll auch anderen Blaulichtorganisationen wie Feuerwehren zur Verfügung gestellt werden.

Aufgrund hoher Nachfrage soll das Angebot an Tagespflege ausgebaut werden. Fest steht bereits der Bau einer neuen Tagespflege in Nittendorf. Interessant für Erholungssuchende am Guggenberger See dürfte sein, dass das BRK hier eine Wasserrettungsstation errichten wird. Um alle ehrenamtlichen Helfer in Regensburg bestmöglich zu unterstützen, wurde letztes Jahr eine Servicestelle Ehrenamt erschaffen, die als Schnittstelle zwischen Ehren- und Hauptamt fungiert. Sie unterstützt die Gemeinschaften bei ihrer Verwaltungsarbeit.

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